Schlecht für den Mittelstand: MIT Trier kritisiert Umweltspur in der Christophstraße

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Eine Umweltspur. Foto: dpa/Symbolbild

TRIER. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Trier stellt das Gutachten der Universität Trier und damit die Entscheidung der Stadtverwaltung und des Stadtrates Trier in Frage, im November 2022 eine Umweltspur in der Christophstraße einzurichten, wie die MIT mitteilt.

Diese Umweltspur wurde im Zeitraum vom 19.9.2020 bis zum 30.11.2020 probeweise eingerichtet und durch die Universität Trier zur Erstellung eines Gutachtens untersucht, also während der Corona-Hochphase, in der viele Arbeitnehmer im Homeoffice gearbeitet haben und Geschäfte und Verwaltungen teilweise geschlossen waren. Die Datenerhebung durch die Universität Trier erfolgte in der Zeit des zweiten harten Lockdowns von November 2020 bis Januar 2021.

Der Vorsitzende des MIT Kreisverbandes Trier, Jürgen Poss: “Ein Verkehrsgutachten während der Corona-Hochphase durchzuführen macht einfach keinen Sinn, weil die zugrundeliegenden Daten nicht repräsentativ sein können. In dem genannten Zeitraum war das Verkehrsaufkommen wesentlich geringer als zu normalen Zeiten. Deshalb betrachtet die MIT Trier dieses Gutachten als nicht aussagekräftig und nicht relevant“. Deshalb fordert die MIT Trier die Stadtverwaltung und den Stadtrat auf, die Umsetzung dieser Pläne umgehend zu stoppen. Wenn das Gutachten nicht aussagekräftig ist, kann auch die darauf aufbauende Entscheidung nicht richtig sein.

Darüber hinaus befürchtet die MIT Trier gravierende negative Auswirkungen auf den lokalen Mittelstand, insbesondere den Handel und die Gastronomie. Hierzu Jürgen Poss von der MIT Trier: “Es ist nun mal Fakt, dass die große Mehrheit der Kunden aus dem Umland und aus Luxemburg unverändert mit dem Auto nach Trier kommen. Jede einzelne Maßnahme wie die Schließung einer gesamten Fahrspur mitten in der Innenstadt führt in der Summe der Maßnahmen dazu, dass sich mehr und mehr Kunden überlegen, ob sie überhaupt noch nach Trier zum Einkaufen fahren sollen. Solche Maßnahmen, die Schritt für Schritt gegen Autofahrer gerichtet sind, werden am Ende nur zu einer weiteren Stärkung des Online-Handels und zu einer weiteren Schwächung des stationären Handels führen“.

In der aktuellen Krise ist es umso wichtiger, die lokale Wirtschaft und den Handel zu fördern und alle Maßnahmen zu unterlassen, die mittel- und langfristig schädlich sind. “An die Stadtverwaltung und den Stadtrat der Stadt Trier: Stoppen Sie die Umweltspur – JETZT“.

Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) – vormals Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU – ist mit rund 25.000 Mitgliedern der größte parteipolitische Wirtschaftsverband in Deutschland. Sie beruft sich auf
die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft.

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10 Kommentare

  1. Diese Umweltspuren sind mir vollkommen egal! Ich wurde als Ungeimpfte gehindert, viele Läden in der Innenstadt zu betreten, habe mich umorientiert, betrete die Läden in der Innenstadt nie mehr wieder, bestelle Alles was ich zum Leben brauche im Internet. Beste Lebensmittel, Getränke, Kleidung, einfach Alles bringt mir der Bote auf den Küchentisch und nie mehr werde ich unerwünscht sein.

  2. Stimme beiden bisher veröffentlichten Kommentaren voll zu. Diese Spur ist rein durch Ideologien geprägt. Der Erhebungszeitraum ergab keine realistischen Werte, das kann man ja wohl nicht abstreiten. Zwei Tage Regen und 99% sitzen wieder im Auto. Warum soll die jetzt angelegt werden und nicht im Frühjahr, wenn so langsam wieder einige mit dem Rad fahren? Wäre es nicht so warm, würden schon jetzt kaum noch Radfahrer unterwegs sein.

  3. *Solche Maßnahmen, die Schritt für Schritt gegen Autofahrer gerichtet sind, werden am Ende nur zu einer weiteren Stärkung des Online-Handels und zu einer weiteren Schwächung des stationären Handels führen*.

    Ist das vielleicht auch der SInn der Sache? Wie bei vielen anderen Maßnahmen auch.

  4. Typisch MIT, konservatives Auslaufmodell halt.
    Ich freue mich auf die neue Spur, die die Stadt LEBENSwerter machen wird.
    Die Stadt ist für die Menschen da und nicht für Autos.

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