Saar-Regierung betroffen über Schließung von Krankenhaus – zu hohe Verluste

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Ein Pfeil weist den Weg zur Notaufnahme eines Krankenhauses. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

SAARBRÜCKEN/BAD KREUZNACH. Die Landesregierung des Saarlands hat betroffen auf die Ankündigung reagiert, das Evangelische Krankenhaus in Saarbrücken zu schließen.

Gesundheits- und Arbeitsminister Magnus Jung (SPD) sprach am Samstag von einem «schweren Tag für die Menschen in der Stadt und die Beschäftigten». An der Entscheidung sei das Ministerium nicht beteiligt gewesen.

«Selbstverständlich werden wir uns aber ab jetzt in den weiteren Prozess einschalten», erklärte Jung. In den nächsten Tagen werde es ein Treffen mit der Kreuznacher Diakonie geben, bei dem das weitere Vorgehen besprochen werden soll. Eine gute gesundheitliche Versorgung der Menschen in Saarbrücken werde in jedem Fall von den vier übrigen Krankenhausstandorten im Stadtgebiet weiter gewährleistet.

Die Stiftung Kreuznacher Diakonie beschloss nach einer Mitteilung vom Freitag, das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken (EVK) «aufgrund von andauernd hohen Verlusten und der fehlenden Perspektive» in den nächsten sechs Monaten zu schließen. Damit reagiere die Stiftung in Bad Kreuznach auf die anhaltend negative betriebswirtschaftliche Entwicklung. In den Jahren von 2019 bis 2021 sei ein Defizit von 7,8 Millionen Euro entstanden. Auch in diesem Jahr sei mit einem Verlust in Millionenhöhe zu rechnen. Mit der Mitarbeitervertretung werde ein Sozialplan entwickelt.

Die Kreuznacher Diakonie kündigte an, sich weiter im Saarland engagieren zu wollen. So soll am Standort des Krankenhauses in Saarbrücken künftig das Hospiz weiterbetrieben werden sowie eine Einrichtung für begleitetes Leben im Alter entstehen.

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