Verdienter Heimsieg bei Regionalliga-Rückkehr: SVE besiegt Walldorf mit 3:0

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Foto: Lokalo (se)

TRIER. Nach dem an Spannung kaum zu überbietenden Saisonfinale und dem damit verbundenen Aufstieg in die Regionalliga startete der SV Eintracht-Trier gegen die seit neun Jahren ligazugehörige Astoria Walldorf siegreich in die erste Spielzeit in der vierthöchsten deutschen Spielklasse seit fünf Jahren. Ein verdientes 3:0 versetzte das Moselstadion wie erwartet in Ekstase und ließ die Aufstiegseuphorie wieder aufleben, wie die Eintracht mitteilt.

Mit Vincent Boesen (zuvor RW Oberhausen), Christopher Spang (zuvor RW Koblenz) und Gabriel Weiß (zuvor SV Elversberg) schafften alle externen Neuzugänge den direkten Sprung in die Startelf von Cheftrainer Josef Cinar. Die Moselstädter begannen engagiert und konnten zu Beginn den ersten zaghaften Abschluss verbuchen, als ein abgefälschter Schuss von Jason Thayaparan über das gegnerische Gehäuse segelte (3.).

Im Anschluss gestaltete sich die Anfangsphase allgemein etwas schleppend und sah sich von mehreren Nicklichkeiten, die durchaus eine frühe rote Karte der Walldörfer nach sich ziehen hätten können, geprägt (14.)

Die Eintracht war nun um die Spielkontrolle bemüht und versuchte, nach kleineren Möglichkeiten der Gäste, aus einer sicher stehenden Defensive heraus offensiv erfolgreiche Aktionen zu kreieren. Die gefährlichste setzte Neuzugang Vincent Boesen nach einer Flanke von Sven König knapp neben den rechten Pfosten ans Außennetz (21.).

Nur eine Zeigerumdrehung später erfolgte dann fast der Paukenschlag: Gästekeeper Luis Idjakovic agierte sehr fahrig, verließ den Sechzehner im Stile von Manuel Neuer und hätte ohne Kapitän Roman Hauk fast die Quittung für seine Unzulänglichkeiten in der Ballbehandlung kassiert. Auch ein Kopfball von Maurice Roth segelte kurz darauf nur knapp über das Gehäuse der Gäste aus dem Ländle (22.).

Insgesamt zeigte sich die Eintracht in dieser Phase physisch sehr präsent und konnte dem erfahrenen Gegner aus der Regionalliga Südwest auf Augenhöhe Paroli bieten.

Dass genau diese Erfahrung niemals unterschätzt werden sollte, zeigte sich in der 31. Spielminute, als ein Distanzschuss von Eric Onos nur knapp am linken Torpfosten vorbeiflog.

Diese Phase kann als stärkste der Gäste in den ersten 45 Minuten bezeichnet werden. Immer wieder wagte man gefährliche Vorstöße in die Trierer Hälfte, wovon der stärkste Abschluss von Niklas Antlitz jedoch vom erneut stark aufspielenden Trierer Keeper Denis Wieszolek vereitelt werden konnte (31.).

Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse. Trier kurbelte die Offensivabteilung an und kam binnen weniger Minuten zu mehreren Möglichkeiten, um die mittlerweile verdiente Führung zu erzielen. Die beste dieser Gelegenheiten war der dreifache Torabschluss von Garnier, Spang und Thayaparan, die allesamt am starken Gästekeeper scheiterten oder das Tor verfehlten (44.).

Die wieder zahlreich vertretene Anhängerschaft der Eintracht erlebte eine hitzige erste Halbzeit nach fünfjähriger Abstinenz in der Regionalliga. Hüben wie drüben ergaben sich gute Möglichkeiten zur Führung, doch die Torhüter präsentierten sich hellwach und konnten die angesprochenen Möglichkeiten teilweise sehr sehenswert vereiteln. Die Astoria aus Walldorf hätte sich nicht beschweren können, hier mit einem Mann weniger zum Pausentee gebeten zu werden. Der sich vor dem Abpfiff bereits angedeutete Paukenschlag erfolgte dann direkt nach Wiederanpfiff: Nachdem Sven König sehenswert von Vincent Boesen freigespielt wurde, vollendete der stärkste Trierer aus dem linken Strafraumeck zur verdienten 1:0 Führung für die Eintracht (47.).

Trier nahm nun Fahrt auf und wollte den Spielstand erhöhen. Nur zwei Zeigerumdrehungen später steckte Maurice Roth zu Sven König durch, dessen Schuss vom Elfmeterpunkt jedoch abgewehrt werden konnte (49.).

Schon zu diesem Zeitpunkt konnte festgehalten werden, dass der Verein in der Regionalliga angekommen ist. Das allgemeine Auftreten sowie das Zweikampfverhalten vermittelten den 2741 Zuschauern unbändigen Willen und große Lust auf die bevorstehende Spielzeit.

Nach der Führung verwaltete die Eintracht die Führung zunächst etwas zu fahrig, was den Gästen aus Baden-Württemberg einige Räume ermöglichte, aber kaum zu wirklich zwingenden Abschlüssen kommen ließ. Einzig Henry Jon Crosthwaites Abschluss aus der Distanz brachte die Moselstädter nochmal ernsthaft in Gefahr (63.).

Der SVE übernahm infolgedessen wieder die Spielkontrolle und konnte sich einige sehenswerte Möglichkeiten herausspielen. Die schönste derer mündete im erlösenden 2:0 für unsere Eintracht: Nach einer sehenswerten Kombination tauchte der eingewechselte Jan Brandscheid sträflich alleingelassen vor dem Walldörfer Gehäuse auf und musste aus kurzer Distanz nur noch einschieben. 2:0. Die Entscheidung (85.).

Kurz vor Schluss stellte Yannick Debrah dann noch auf 3:0. Nach einem schönen Zuspiel konnte er durch seinen Distanzschuss aus dem rechten Strafraumeck für den Schlusspunkt dieses gelungenen Comebacks in der vierthöchsten deutschen Spielklasse sorgen.

Die Eintracht aus Trier gewinnt ihr erstes Spiel in der Regionalliga nach fünf Jahren mit 3:0 und zeigte dabei eine sehr überzeugende Leistung. Die Gäste aus Walldorf steckten nie auf und konnten immer wieder gefährliche Nadelstiche setzen, jedoch kaum zwingende Torchancen kreieren, weshalb der Trierer Premierensieg auch in der Höhe verdient war.

Eintracht-Trier: Wieszolek – Kaluanga, Maurer, Thayaparan, Sinner – Spang, R. Garnier (90. Yavuz) – Weiß (73. Debrah), Roth (73. Kinscher), König (90. Siga) – Boesen (65. Brandscheid)

FC-Astoria Walldorf: Idjakovic – Becker (87. Groß), Dinger, Hauk, Müller – Onos (67. Krüger), Lässig (78. Hauswirth), Politakis (46. Nag), Crosthwaite – Antlitz, Waack (67. Calhanoglu)

Tore: 1:0 König (48.), 2:0 Brandscheid (85.), 3:0 Debrah (90./+4)

Schiedsrichter: Vincent Schöller

Zuschauer: 2741

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