Fehlende Schwimmmeister: Viele Bäder im Land müssen Öffnungszeiten reduzieren

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Schwimmmeister Jörg Lau überwacht das Treiben im Freibad von Bad Vilbel. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa/Symbolbild

TRIER/KRÖPPEN. Etliche Schwimmbäder in Rheinland-Pfalz und im Saarland leiden dieses Jahr besonders stark unter Personalmangel. «Es ist extrem schwierig, Saisonkräfte zu bekommen», sagte der Landesvorsitzende des Bundesverbands Deutscher Schwimmmeister, Michael Schreiner, in Kröppen (Südwestpfalz). Der Grund: Nach zwei Jahren Corona-Pandemie sei der Markt leer gefegt, weil sich Mitarbeiter umorientiert hätten. «So schlimm wie dieses Jahr habe ich es noch nicht empfunden in den zurückliegenden Jahren», sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Es fehle auch an Schwimmmeistern. «Wir brauchen eine massive Ausbildungskampagne», forderte Schreiner. Bundesweit spreche man derzeit von 2500 bis 3000 unbesetzten Stellen. In Rheinland-Pfalz sind seiner Einschätzung nach 50 bis 100 Fachkräfte mehr nötig. In den Sommermonaten würden Fachangestellte für Bäderbetriebe von Rettungsschwimmern, Studenten und Schülern saisonal unterstützt. «Sie sind im Moment aber nicht verfügbar.»

Die Konsequenz sei, dass einige Bäder in Rheinland-Pfalz und im Saarland ihre Öffnungszeiten einschränken müssten. «Es geht halt nicht anders.» Manche seien einen Tag in der Woche geschlossen, andere gingen unter der Woche erst am Nachmittag an den Start, berichtete Schreiner, der im Felsland Badeparadies im pfälzischen Dahn arbeitet.

Das Freibad Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) zum Beispiel teilte mit, dass es «aufgrund eines aktuellen Personalmangels in der Wasseraufsicht» zurzeit montags und dienstags geschlossen habe.

Mit Sorge blickt Schreiner auch auf die nächsten Jahre. Viele Fachkräfte stammten aus den Jahrgängen 1958 bis 1962 und gingen dann in Rente. «Dann wird es sehr, sehr große Lücken geben», sagte er. Und die Ausbildungszahlen seien derzeit auch nicht rosig.

In Trier, wo die Azubis von Rheinland-Pfalz und dem Saarland komplett beschult würden, befinden sich in der Abschlussklasse des dritten Jahres derzeit 43 Schüler. Im zweiten Schuljahr seien es um die 40 und im ersten Jahr nur noch 27. (dpa)

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