RLP & Saarland: Robuster Arbeitsmarkt trotz Pandemie

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Die Silhouette eines Arbeiters zeichnet sich auf einer Baustelle vor dem Morgenhimmel ab. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

SAARBRÜCKEN/MAINZ. Trotz der Corona-Pandemie: Der Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz und auch im benachbarten Saarland hat sich 2021 robust gezeigt. «Die Zahl der Arbeitslosen ging zurück, und die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen war im Vergleich zum Vorjahr spürbar gestiegen», sagte Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit in Saarbrücken.

Wie geht es 2022 weiter? Bei der Prognose ist sie vorsichtig. «Wie sich der Arbeitsmarkt in beiden Bundesländern entwickeln wird, hängt von vielen Unwägbarkeiten ab.»

An erster Stelle stehe das Infektionsgeschehen. «Die Pandemie wirkt sich ja nicht nur auf die Gesundheit aus, sondern auch auf die Beschäftigungsentwicklung. Je nach Branche kann dies sehr unterschiedlich sein. So schränken zum Beispiel die derzeitigen Materialengpässe zum Teil die Industrieproduktion ein und verlangsamen somit den wirtschaftlichen Erholungsprozess.»

Bei vorübergehenden Arbeitsausfällen könne wie in der Vergangenheit die Kurzarbeit helfen. «In den vergangenen Monaten hat sich deutlich gezeigt, dass Kurzarbeit Arbeitsplätze sichert. Die Anzeigen darauf sind in den vergangenen Wochen wieder gestiegen.»

Auch 2022 werde der Übergang von der Schule zum Beruf ein zentrales Thema für die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland, sagte Schulz. Es sei zu erwarten, dass Betriebe weiterhin Ausbildungsplätze auf hohem Niveau meldeten. «Aufgrund der Pandemie fanden einige Jugendliche nicht den direkten Weg in die Ausbildung. Sie entschieden sich zunächst für einen weiterführenden Schulbesuch», berichtete sie.

Hinderlich sei gewesen, dass Praktika eingeschränkt oder gar nicht möglich waren. «Das erschwerte die Entscheidung der jungen Frauen und Männer für einen Ausbildungsplatz, da sie sich vor Ort keinen realistischen Eindruck von dem Beruf verschaffen konnten.»

Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen befindet sich Schulz zufolge in beiden Bundesländern auf hohem Niveau. «Im Saarland waren im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr rund 22 Prozent mehr Stellen gemeldet, in Rheinland-Pfalz waren es 21 Prozent.» Vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft sowie der zunehmenden Globalisierung und Digitalisierung werde der Bedarf an Fachkräften auf hohem Niveau bleiben und in bestimmten Branchen noch zunehmen.

Um Betrieben die benötigten Fachkräfte zur Verfügung stellen zu können, sollten unterschiedliche Wege beschritten werden. «So wird es neben der Ausbildung und Qualifizierung wichtig sein, die Zahl qualifizierter Einwanderer und Einwanderinnen zu erhöhen.» (dpa)

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