ALZEY. Der Medizinische Dienst Rheinland-Pfalz hat in mehr als einem Drittel seiner 2020 begutachteten Fälle einen Behandlungsfehler und einen Schaden festgestellt.
Das entspricht etwa dem Vorjahresniveau, wie der Medizinische Dienst am Dienstag in Alzey mitteilte. 598 Fälle wurden im vergangenen Jahr untersucht, in 224 (37,5 Prozent) davon stellten die Fachleute einen Fehler und einen Schaden fest. In 173 (28,9 Prozent) aller Fälle war der Behandlungsfehler auch die Ursache für den Schaden.
Im überwiegenden Anteil der geprüften Fälle (62,5 Prozent) konnte der Vorwurf eines Behandlungsfehlers aber nicht bestätigt werden. Entweder, weil kein Fehler vorlag (59,2 Prozent), oder weil der Patient keinen Schaden davon getragen hat (3,3 Prozent).
2019 waren neun Fälle mehr untersucht worden (607). Der Anteil der Behandlungsfehler mit Schaden (37,9 Prozent) und ohne (62,1 Prozent) war etwa so hoch wie 2020. Ziel der Begutachtungen sei es, Patientinnen und Patienten unabhängig mit Blick auf mögliche Schadenersatzansprüche zu unterstützen. Der Medizinische Dienst wird von der Gesetzlichen Krankenversicherung nach Zweifeln an der medizinischen Sorgfalt beauftragt.