
TRIER. Bevor mit der gut dreijährigen Sanierungsphase des Theaters am Augustinerhof gestartet werden kann, gibt es noch einige wichtige Schritte zu tun. Einen davon stellten am vergangenen Donnerstag bei einem Ortstermin Oberbürgermeister Wolfram Leibe, Theater-Intendant Manfred Langner und SWT-Vorstand Arndt Müller vor. Im Energie- und Technikpark am Grüneberg bauten die Stadtwerke Trier in rund eineinhalb Jahren eine knapp 1800 Quadratmeter große Halle einer alten Kartonagefabrik um, in die bald die Theater-Werkstätten sowie die Schreinerei von StadtRaum Trier einziehen werden.
Vertreter von Stadt, Theater und SWT betonten zusammen mit den beiden Projektleitern Christian Reinert (SWT) und Eric Krischel (Stadt) die Wichtigkeit des Projekts und lobten die gute und enge Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten. Gemeinsam mit dem Tufa-Anbau, als Ersatzspielstätte während der Theatersanierung, sind die neuen Theater-Werkstätten ein wichtiger Baustein im Zeitplan der Generalsanierung. „Die Werkstätten im Theater sind schon immer zu klein“, stellte OB Leibe fest. Weil der zweite Bauabschnitt, in dem die Realisierung von weiteren Flächen für Werkstätten, Räume für Lager, Technik und Toiletten vorgesehen war, nie errichtet wurde, leidet das Theater unter Platzmangel mit den daraus folgenden Nachteilen.
Die Decken in den Werkstatträumen des knapp vier Millionen Euro teuren Projekts sind mindestens acht Meter hoch, an manchen Stellen sogar zehn. Das ermöglicht es Theater-Kulissen und Bühnenbilder im Ganzen aufzubauen. Durch die Zusammenlegung der Theater-Werkstätten und der Schreinerei von StadtRaum Trier können Synergie-Effekte genutzt werden, da Maschinen geteilt und nicht doppelt angeschafft werden, erklärte Leibe. Der städtische Projektleiter Eric Krischel erläuterte, dass der Hauptschwerpunkt bei der Planung die Zusammenführung der verschiedenen Organisationseinheiten – Theater- und StadtRaum Trier-Mitarbeitende – gewesen sei. Deshalb wurden die Mitarbeitenden schon frühzeitig in die Planung miteinbezogen, um auf ihre Bedürfnisse oder Fragen reagieren zu können. Der Umzug beginnt im Oktober und soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Nicht nur die Theater-Werkstätten ziehen um, auch die Schneiderei und der Kostümfundus des Theaters bekommen neue Räumlichkeiten, allerdings erst 2024. Gegenüber der Werkstätten wird eine alte Halle abgerissen, dort sollen Theater-Probebühnen auf rund 1600 Quadratmetern entstehen. Intendant Langner sprach von einem „Produktionsstandort“ und betonte, wie wichtig diese Entwicklung für ein zukunftsfähiges und erfolgreiches Theater sei. Durch den Umzug von Schneiderei und Kostümfundus an den neuen Standort gibt es zum einen mehr Platz im Theater, zum anderen werden dadurch auch Arbeitsabläufe optimiert. Bisher sind Proberäume über das Stadtgebiet verteilt, ebenso der Kostümfundus. Dies führt zu erheblichen logistischen Nachteilen und verursacht zudem hohe Kosten durch zusätzliche Versicherungen und Mieten.
Dadurch, dass das Theater keine eigene Probebühne im Haus hat, werden Proben auch auf der Hauptbühne im Großen Haus durchgeführt, was zur Folge hat, dass die Hauptbühne dann nicht frei für Vorstellungen ist. Die Probebühne wird die Originalmaße der Hauptbühne haben, wodurch die Proben auf der Hauptbühne entfallen. „Das ist künstlerisch und wirtschaftlich sinnvoll“, sagte OB Leibe.
Wirtschaftlich sinnvoll sei auch das gesamte Projekt: Beide Gebäude werden von den Stadtwerken realisiert und die Stadt mietet sie für das Theater an. „Dafür fallen im Gegenzug viele angemietete Räume im Stadtgebiet weg“, erklärte Leibe. Beim Umbau war es SWT-Vorstand Arndt Müller wichtig klimaneutral zu arbeiten und die alte Kartonagefabrik sinnvoll auszubauen, wo dies möglich war. Im Fall der alten Halle für die Theater-Probebühnen war das nicht möglich, sie wird im kommenden Jahr abgerissen und neu gebaut.
(Stadt Trier: (jop))