THALLICHTENBERG. Ein wanderndes Ehepaar hatte im Juli 2020 bei Eschbach eine Sandsteinplatte mit einer fossilen Kontur entdeckt – einem rund 22 Zentimeter großen Fußabdruck eines sogenannten Pareiasauriers. Die bis zu 600 Kilogramm schweren Tiere tapsten vor etwa 270 bis 252 Millionen Jahren durch die Erdgeschichte. Die dunkelrote Platte von etwa 45 Zentimetern in fast quadratischen Maßen war im Herbst 2020 einige Wochen lang in einer Sondervitrine des Urweltmuseums Geoskop in Thallichtenberg (Kreis Kusel)zu sehen, bevor Museen wegen der Corona-Pademie schließen mussten.
Der spektakuläre Fund wird noch mindestens bis Ende 2021 im Urweltmuseum zu sehen sein. «Die Entdeckung aus Eschbach im Kreis Südliche Weinstraße liegt in einer Sondervitrine», sagte Museumsleiter Sebastian Voigt der Deutschen Presse-Agentur. Derzeit arbeiteten die Forscher am Konzept einer Sonderausstellung zum Thema «Die Pfalz am Ende des Erdaltertums», die den Eschbacher Fund in den Mittelpunkt stellt. Diese Schau werde es aber nicht vor 2024 geben, sagte Voigt. Die Experten wollten zunächst weitere Erkenntnisse sammeln.
Die Forscher hätten sich zuletzt auch um die Historie der Grabungsstelle gekümmert, sagte Voigt. «Nach der Geländemorphologie – ein Bergeinschnitt, nahe Haldenkegel – machte es für uns den Eindruck, dass die Stelle Teil eines alten Steinbruchs war.» In der Literatur tauchte ein Steinbruch nicht auf. «Ein Luftbild von März 1945 hat uns aber die Gewissheit gebracht, dass das Areal tatsächlich ein Steinbruch war.» Für die Forscher habe dies große Bedeutung.
«Wir müssen abschätzen, inwiefern Potenzial besteht, dass die Fundschichten noch erhalten und nicht etwa abgebaut sind. Das angrenzende Gelände ist später verfüllt worden», sagte Voigt. Der Plan sei, in der zweiten Augusthälfte eine weitere Grabung an der Fundstelle durchzuführen. «Dafür haben sich bereits zahlreiche Helferinnen und Helfer gemeldet.» Die Forscher hoffen auf weitere Spuren aus ferner Lebenswelt. Bislang gab es gesicherte Nachweise von Pareiasaurier-Fährten nur aus Italien, Marokko und Russland. (dpa)