TRIER/LUDWIGSHAFEN/MAINZ. Am letzten Tag vor der coronabedingten Schließung des Einzelhandels haben viele Menschen in Rheinland-Pfalz die Gelegenheit für einen Weihnachtseinkauf genutzt.
Vor Läden bildeten sich am Dienstag Schlangen, und in zahlreichen Geschäften war die Nachfrage nach Geschenken oder Waren des täglichen Bedarfs groß. Wohl besonders gefragt waren Friseurtermine.
„Viele haben schon um 7.00 Uhr geöffnet und arbeiten bis abends spät“, sagte der Vorsitzende Landesinnungsmeister beim Landesverband Friseure und Kosmetik Rheinland, Guido Wirtz, in Körperich (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Man versuche, so viele Kunden wie möglich zu bedienen. „Aber alle schaffen wir leider nicht.“
Er gehe daher davon aus, dass der eine oder andere sich mit seinen Haaren mit Sicherheit nicht so glücklich fühle. Für die Friseure sei der durch den Shutdown wegbrechende Umsatz „ganz schlimm“. Wirtz rechnet damit, dass viele Betriebe die Krise nicht überstehen werden.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer appellierte an die Bürger, während des Shutdowns beim örtlichen Einzelhandel zu bestellen. „Unterstützen Sie die lokalen Geschäfte in Ihrer Umgebung“, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag in ihrer Regierungserklärung in Mainz. „Die allermeisten bieten Abhol- und Lieferservice an.“
Von diesem Mittwoch an müssen auch in Rheinland-Pfalz viele Geschäfte bis zunächst zum 10. Januar geschlossen bleiben, das öffentliche Leben wird wegen der anhaltend hohen Corona-Infektionszahlen heruntergefahren. Läden, die Dinge des täglichen Bedarfs anbieten, wie Supermärkte, Drogerien oder Apotheken, dürfen während des verschärften Lockdowns öffnen. Auch der Verkauf von Weihnachtsbäumen ist erlaubt. Der Handelsverband Rheinland-Pfalz hatte die Schließung in der Vorweihnachtszeit kritisiert. Es gebe zudem die Sorge, dass der 10. Januar nicht der letzte Tag der Schließung sein werde.