MAINZ. Die Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz bleiben auch nach Beginn des Lockdowns am Mittwoch geöffnet, sollen aber nur in dringenden Fällen für die Betreuung genutzt werden. «In Kindertagesstätten wie in Schulen sollen wenige Kontakte stattfinden und deshalb die Kinder, sofern möglich, zu Hause betreut werden», teilte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) am Montag nach Beratungen mit kommunalen Trägern, Elternvertretung und Gewerkschaftern mit.
«Gleichzeitig muss für die Kinder, deren Eltern eine Betreuung zu Hause nicht sicherstellen können, die Kita geöffnet bleiben.»
Deshalb sollen die Kitas bis zum 10. Januar nicht wie im Frühjahr gänzlich geschlossen werden. Bis dahin gelte der «Regelbetrieb bei dringendem Bedarf». Sie wisse, dass die Situation für Familien und auch für Alleinerziehende seit neun Monaten eine riesige Herausforderung sei, sagte Hubig. Deshalb gelte: «Wer seine Kinder nicht selbst zu Hause betreuen kann, darf sie in die Kita schicken. Ein Nachweis für den Bedarf ist nicht erforderlich.» Die Kinder zu Hause zu betreuen, sei aber «ein starkes Zeichen gemeinsamer Solidarität, auch für unsere pädagogischen Fachkräfte».
Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf hatte zuvor kritisiert, dass es nach den Beschlüssen im Anschluss an die Bund-Länder-Beratungen vom Sonntag zunächst unklar gewesen sei, wie die Kita-Betreuung in Rheinland-Pfalz vorgesehen sei. Die Vorsitzende des Kita-Fachkräfteverbands Rheinland-Pfalz, Claudia Theobald, sagte, es habe bei Erzieherinnen und Erziehern deswegen viel Unruhe am Montag gegeben. «Wir sind nicht für die Schließung der Kitas, sondern für ein Konzept.»