HASSLOCH. Der wegen Corona lahmgelegte Freizeitpark in Haßloch in der Pfalz hat sich während eines Probelaufs am Sonntag mit 500 Freiwilligen für die geplante Wiedereröffnung zufrieden gezeigt. «Es läuft sehr gut», sagte der Verwaltungsleiter des Holiday-Parks, Bernd Beitz. Die 500 Bürger aus dem Raum Haßloch hätten im größten Freizeitpark in Rheinland-Pfalz im Beisein von zuständigen Behördenvertretern erfolgreich Abläufe mit beschilderten Einbahn-Weg-Systemen und Mindestabständen getestet.
Der Freizeitpark wollte laut Beitz eigentlich am 28. März in die diesjährige Saison starten. Dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Am kommenden Mittwoch (10. Juni) dürfen derartige Einrichtungen in Rheinland-Pfalz unter Auflagen wieder öffnen. Der Holiday Park will das nach Angaben von Beitz zuerst mit maximal 2000 Besuchern tun und sich in den nächsten Wochen je nach neuen Erfahrungen mit den Hygieneregeln «an 8000 Besucher pro Tag herantasten». Früher habe der Freizeitpark auf 400 000 Quadratmetern mit mehr als 30 Attraktionen an seinen besten Tagen mehr als 20 000 Besucher begrüßt.
INFEKTIONSZAHLEN – Am Sonntag wurden in Rheinland-Pfalz erneut nur wenige Neuinfektionen mit dem hochansteckenden Coronavirus registriert. Im Vergleich zum Samstag erhöhte sich die Gesamtzahl der seit Beginn der Pandemie mit dem Erreger Sars-CoV-2 infizierten Menschen um 6 auf 6775 (Stand: 10.15 Uhr), wie das Gesundheitsministerium in Mainz mitteilte. Erneut kamen keine Todesfälle hinzu, wie schon seit dem 27. Mai. Damit sind im Zusammenhang mit Covid-19 bislang 230 Menschen in Rheinland-Pfalz gestorben. Aktuell gibt es offiziell 209 Infizierte, 6336 gelten als genesen.
MINDESTABSTAND – In Koblenz kam es zu größeren Menschenansammlungen. Laut Polizei hielten am Samstag zwischen 18.00 und 22.00 Uhr etwa 200 bis 250 Personen den Mindestabstand nicht ein. Es habe sich nicht um eine organisierte Versammlung gehandelt, sondern um mehrere Gruppen von Altstadtbesuchern. Da sich der Münzplatz zunehmend mit Menschen füllte, habe das Ordnungsamt gegen 21.30 Uhr entschieden, den Platz zu räumen. Über Lautsprecherdurchsagen wurden die Bürger nach Angaben der Polizei gebeten, den Platz zu verlassen. Sie hätten Folge geleistet, Bußgelder seien nicht verhängt worden.
AUTOHANDEL – Mit Ernüchterung reagiert das rheinland-pfälzische Kraftfahrzeuggewerbe auf das jüngste Konjunkturpaket der Bundesregierung. «Der Autohandel in Rheinland-Pfalz leidet seit dem Corona-Lockdown extrem», sagte der Geschäftsführer des Kfz-Landesverbandes, Jens Bleutge. Allein im März und April seien dem Autohandel im Land Umsätze von mehr als 600 Millionen Euro entgangen, der Mai sei ebenfalls schlecht gelaufen. Die Höfe der Händler stünden voll mit Fahrzeugen – meist welche mit Verbrennungsmotor. «Eine Kaufprämie für moderne Verbrenner hätte dem Autohandel mit seinen mehr als 30 000 Arbeitsplätzen in Rheinland-Pfalz dabei geholfen, wieder auf die Beine zu kommen. Dass dies nun ausbleibt, ist echt bitter», befand Bleutge. Hinzu komme, dass die Senkung der Mehrwertsteuer erst zum Juli in Kraft treten solle.
PRÜFUNGEN FÜR AZUBIS – Die Organisation der wegen der Corona-Krise auf Mitte Juni geschobenen schriftlichen Abschlussprüfungen für Auszubildende ist mit einem hohen Aufwand verbunden gewesen. Die größte Herausforderung sei, dass die üblichen Räume nicht in gewohnter Art belegt werden könnten, sagte Michael Böffel, Leiter des Geschäftsbereichs Ausbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz in Ludwigshafen. Unternehmen hätten dankenswerterweise aber Unterstützung angeboten, teils würden Prüfungen nun auch in großen Firmenkantinen geschrieben. Toiletten können in der Corona-Krise ebenfalls nicht wie sonst genutzt werden, Warteschlangen gilt es zu vermeiden. Vereinzelt stellt die IHK für die Pfalz Böffel zufolge Toilettenwagen auf.