REGION. Viele Menschen im Homeoffice, Schulen und Kitas zu – die Corona-Krise hat in Rheinland-Pfalz für leere Straßen gesorgt. Das trug auch zu einer besseren Luftqualität bei – es spielen aber auch zahlreiche andere Faktoren eine Rolle.
Nach mehreren Wochen der Corona-Krise lässt sich aus Expertensicht sagen, dass die Folgen der Pandemie sich in gewissem Maße auf die Luftqualität in Rheinland-Pfalz auswirken. Bis auf wenige Ausnahmen hätten sich die Werte für Stickstoffdioxid (NO2) im März und April dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringert, berichtete das Landesamt für Umwelt (LUA) in Mainz.
Um beurteilen zu können, ob dies mit dem wenigen Verkehr zu tun hat, ist laut LUA ein Blick auf die meteorologischen Bedingungen nötig, denn auch die wirken sich auf Luft-Schadstoffwerte aus. Das Umweltlabor des LUA glich die Wetterlage von März und April 2019 und den beiden Monaten 2020 miteinander ab. Die Bedingungen seien sehr ähnlich gewesen, erklärte LUA-Sprecher Milan Sell. Erst das mache konkretere Aussagen über den Corona-Effekt möglich.
Die NO2-Werte gingen laut LUA zwischen einem und sieben Mikrogramm pro Kubikmeter Luft zurück – der Rückgang war an Verkehrsmessstellen in Städten stärker als an weiter von Straßen entfernten Stationen oder Messstellen auf dem Land. An der Mainzer Parcusstraße, die häufig im Fokus war, lag der NO2-Wert zwischen dem 1. März und dem 26. April 2020 beispielsweise bei 33 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Zwischen dem 1. März und dem 30. April 2019 waren es 39, der Jahresmittelwert 2019 betrug 42, lag also über dem Grenzwert von 40.
Beim Vergleich der Werte von März und April 2020 mit den Jahresmittelwerten 2019 zeigte sich an allen Stationen im Land – mit Ausnahme der Messstelle Westeifel – eine gesunkene NO2-Konzentration. Dafür dürfte der Behörde zufolge aber nicht nur das geringe Verkehrsaufkommen gesorgt haben, sondern auch neue oder umgerüstete Stadtbusse. Zunächst seien die jetzigen Messwerte nur «eine Momentaufnahme eines relativ kurzen Zeitfensters», betonte das LUA. Es ist sich mit dem Umweltbundesamt (UBA) einig, dass sich Rückgänge erst über einen längeren Zeitraum verifizieren lassen.
Grundsätzlich betont auch das UBA, dass weniger Emissionen aufgrund weniger Verkehr und weniger Industrieabgasen immer einen positiven Effekt auf die Luftqualität haben. Die Meteorologie sei mitentscheidend, als dass etwa kräftiger Wind helfe, Schadstoffe zu verteilen und umgekehrt Wetterlagen mit weniger Austausch von Luftmassen dazu führten, dass sich Schadstoffe anreicherten.
Wie sich Wetterlagen konkret auswirken können, zeigte sich im vergangenen Jahr in Mainz. Dort lag der NO2-Mittelwert von Anfang 2019 bis zum 24. März 2019 mit 45 Mikrogramm über dem Grenzwert – und das vor allem aufgrund einer Schönwetterphase im Februar mit sogenannter Inversionswetterlage samt wenig Luftaustausch. Diese trieb die Werte zeitweise auf über 70 Mikrogramm je Kubikmeter Luft. Mainz ist bislang die einzige Stadt in Rheinland-Pfalz, in der ein Fahrverbot geplant ist. Wegen der Corona-Krise wurde der Start des Verbots auf der Rheinschiene von der Kommune in Rücksprache mit der Deutschen Umwelthilfe vom 1. Juli auf den 1. Oktober geschoben. (dpa)
Am verzicht auf militärische Kampfjetflüge und Luftbetankungsübungen zumindest können die verbesserten Werte nicht liegen.
Guckst du:
[04.05.2020] Tagesbericht für Montag, 04.05.2020
5 Stunden und 20 Minuten Kampfjetflüge zwischen 09:26 und 17:27 Uhr, 1 Luftbetankung, ca. 122.100 Liter Treibstoff, ca. 336.996 kg CO2, ca. 977 kg NOx – entspricht 2.035.000 gefahrenen Autokilometern
05.05.2020] Tagesbericht für Dienstag, 05.05.2020
6 Stunden und 7 Minuten Kampfjetflüge zwischen 09:17 und 17:32 Uhr, 1 Überschallknall, ca. 123.000 Liter Treibstoff, ca. 339.480 kg CO2, ca. 984 kg NOx – entspricht 2.050.000 gefahrenen Autokilometern
[06.05.2020] Tagesbericht für Mittwoch, 06.05.2020
4 Stunden und 14 Minuten Kampfjetflüge zwischen 09:19 und 16:42 Uhr, ca. 117.000 Liter Treibstoff, ca. 322.920 kg CO2, ca. 936 kg NOx – entspricht 1.950.000 gefahrenen Autokilometern
07.05.2020] Tagesbericht für Donnerstag, 07.05.2020
4 Stunden und 21 Minuten Kampfjetflüge zwischen 09:25 und 16:40 Uhr, 1 Luftbetankung, 5 Überschallknalle, ca. 131.900 Liter Treibstoff, ca. 364.044 kg CO2, ca. 1.055 kg NOx – entspricht 2.198.333 gefahrenen Autokilometern
[08.05.2020] Tagesbericht für Freitag, 08.05.2020
3 Stunden und 0 Minuten Kampfjetflüge zwischen 09:33 und 13:24 Uhr, 1 Luftbetankung, 2 Überschallknalle, ca. 125.400 Liter Treibstoff, ca. 346.104 kg CO2, ca. 1.003 kg NOx – entspricht 2.090.000 gefahrenen Autokilometern
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