MAINZ. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus haben einige Tafeln ihre Lebensmittelausgabe für Bedürftige ausgesetzt. Bis Montagvormittag seien zwölf Standorte in Rheinland-Pfalz und sechs im Saarland betroffen gewesen, sagte die Vorsitzende des Landesverbandes der Tafeln Rheinland-Pfalz/Saarland, Sabine Altmeyer-Baumann. «Das ist kein Kinderspiel, solche Entscheidungen zu treffen.» Eine Schließung habe schwerwiegende Konsequenzen für die Gäste.
Grund für die Schließungen sei vor allem das Alter vieler ehrenamtlicher Helfer. Die Mehrzahl der 4700 Helfer in Rheinland-Pfalz sei über 60 Jahre, viele sogar zwischen 70 und 80 Jahre alt. Außerdem seien einige Mitarbeiter aufgrund von Vorerkrankungen zusätzlich gefährdet, erklärte Altmeyer-Baumann. In einigen Einrichtungen könne zudem nicht genügend Abstand zwischen den Personen eingehalten werden. Viele Ausgaben von Nahrungsmitteln fanden daher bereits vergangene Woche im Freien statt.
Insgesamt gibt es zurzeit 54 Tafeln mit 89 Standorten in Rheinland-Pfalz. Im Saarland sind es elf Tafeln mit 16 Standorten. In beiden Bundesländern sind insgesamt 72 000 Gäste registriert, davon 54 000 in Rheinland-Pfalz.