Der Einfluss des Online Gaming auf die Realwirtschaft

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Es ist fest im Entertainment des digitalen Zeitalters verankert und längst nicht mehr nur Zeitvertreib für Nerds oder Kids: Online Gaming ist zum Kulturgut geworden. Es ist ein fester Bestandteil der Popkultur und – nicht zu vergessen – ein relevanter Wirtschaftsfaktor. Im Folgenden soll vor allem der Einfluss der Onlinespiele auf die Realwirtschaft unter die Lupe genommen werden.

Online Alternativen zur analogen Welt


Ein wesentlicher Einflussfaktor des Onlinegaming auf die Realwirtschaft ist die nahezu hundertprozentige Verfügbarkeit der Online Games. Nicht selten wird die 24 stündige Präsenz der Mobile- und Browsergames zur Konkurrenz für das „analoge“ Gegenstück. Wettbüros beispielsweise haben es mittlerweile äußerst schwer – Sportwetten Online abzuschließen ist so einfach, dass es ganze Wirtschaftszweige obsolet macht. Vergleichbar mit dem Sterben kleiner Geschäfte, die dem wachsenden E Commerce weichen müssen, kann gerade im Bereich Glücksspeil das Bedürfnis im Online Spiel mindestens genauso intensiv befriedigt werden wie im analogen Wettbüro oder im realen Casino.

Deutschland – Markt & Macht
Deutschland ist der viertgrößte Markt für Computerspiele überhaupt – nach China, den USA und Japan. Dabei muss man aber ehrlicherweise sagen: Nicht deutsche Spieleentwickler profitieren von diesem Boom, sondern überwiegend ausländische Großkonzerne. Schon lange ist es deshalb das Bestreben der deutschen Spieleindustrie, endlich auf einer Stufe mit der Filmindustrie oder der Bücherindustrie stehen zu können. Schließlich geht es hier auch um Fördergelder aus den Fleischtöpfen der staatlichen Subventionen. Noch aber ist das Ziel nicht erreicht und es ist unternehmerisch betrachtet hoch riskant, Spiele zu entwickeln.

Zielgruppen im Focus


Reflektiert man die ökonomische Relevanz der Online Games, kommt ein weiteres Thema auf: Die Bedeutung des Online Gaming als Werbeplattform. Denn interessante Zielgruppen tummeln sich hier allemal. Männer und Frauen in interessanten Alterskohorten. In-Game-Werbung ist hier das Stichwort, dass die Nutzer genau dort abholt, wo sie am liebsten sind – nämlich online beim Spielen. Die Revolution in Marketing und Werbung steht bevor, indem Onlinegames als neue Werbe-Quelle weiter erschlossen werden.

Das Smartphone – die Spielekonsole von heute
Kein Zweifel – das Smartphone ist ein klassischer „Game Changer“. Seitdem es sich in unserem Alltag etabliert hat, ist nichts mehr, wie es war – auch in Bezug auf den Konsum von Spielen. Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass Konsolen ausgedient haben, aber das Smartphone konzentriert doch eine ganze Menge der Innovation und Aufmerksamkeit auf sich. Der Markt für Videospiele wandelt sich also derzeit sehr dynamisch, und die Zahl der Spieler steigt – Mobile Gaming ist nicht mehr aus dem Business wegzudenken. „Pokémon Go“ hat dies jüngst eindrucksvoll erwiesen. Dahinter steht eine riesige Maschinerie an Merchandising Produkten und Fanartikeln, die einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellen.

Ausblick
Online Gaming ist ein großer, profitabler Wirtschaftsfaktor, dem man risikolos eine gute Prognose ausstellen kann. Das unternehmerische Risiko bei der Spieleentwicklung ist dennoch hoch. Online Gaming wirkt sich über die eigne Industrie hinaus aus. Es revolutioniert die Werbebranche, denn Spiele haben sich zur ernstzunehmenden Werbeplattform entwickelt und sind zu einem Marketing Instrument geworden. Sie wirken sich damit auf die Marketingbranche selbst und auch auf die beworbenen Branchen und Produkte aus – sie sind also weit mehr als nur Entertainment. Die ökonomische Hebelfunktion der Online Games auf die Gesamtwirschaft ist damit subtil, aber existent. Wir dürfen also gespannt sein, wie sich Online Gaming weiterhin auf die Wirtschaftsleistung unserer Volkswirtschaft auswirken wird.

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