MAINZ. „Die Gleichstellung von Männern und Frauen ist ein Grundrecht und nicht zuletzt ein Gebot wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und partnerschaftlicher Vernunft.“ Das betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer anlässlich des frauenpolitischen Nachmittags „Frauen:Perspektiven“ des Frauenbündnis Rheinland-Pfalz in Mainz. Das Bündnis besteht aus verschiedenen landesweiten Frauenverbänden.
„Ich bin überzeugt: Kinder, die Pflege der Eltern, Karriere und Freizeit – das eine darf das andere nicht ausschließen. Wir entlasten Familien und Frauen durch unsere gebührenfreien Kitas und unsere Ganztagsschulen“, so die Ministerpräsidentin. In Rheinland-Pfalz gehen rund 98 Prozent aller 3 bis 6-Jährigen in die Kita. Nahezu jedes Kind mit Migrationshintergrund. Jede zweite Schule ist eine Ganztagsschule.
Mit Blick auf die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt Dreyer: „Schauen wir uns die Zahl qualifizierter Frauen an, stimmt das positiv: wir haben rund 50 Prozent Hochschulabsolventinnen. Und die Tendenz geht nach oben. Noch nie waren so viele Frauen so gut ausgebildet wie heute. Das muss sich natürlich auf dem Arbeitsmarkt und in den Spitzenpositionen widerspiegeln.“
Die Ministerpräsidentin wies darauf hin, dass Rheinland-Pfalz ein modernes Gleichstellungsgesetz habe und in der Landesverwaltung erfahrene Führungskräfte Mentorinnen und Mentoren für weibliche Nachwuchskräfte seien.
Mit Bezug auf die Silvesternacht unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer, dass Rheinland-Pfalz für Frauen ein sicheres Land sei. Die Vorfälle in der Silvesternacht in Köln und anderen Großstädten müssten konsequent verfolgt und entschieden geahndet werden.
„Die Taten sind abscheulich. Hier gibt es nichts herunterzuspielen. Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist aber leider alltäglich. Im öffentlichen Raum gleichsam wie im Privaten. Im Bus, am Arbeitsplatz, in der Familie“, so die Ministerpräsidentin. Rheinland-Pfalz verfüge über ein großes Netz an Einrichtungen wie Frauennotrufen, Frauenberatungsstellen, Interventionsstellen und Frauenhäusern, die umfassende Hilfe und Unterstützung für Gewaltopfer anbieten. „Ich danke den vielen ehrenamtlich und hauptamtlich Aktiven, die mit großem Engagement Frauen und Mädchen in Not helfen. Die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen und der Schutz der Opfer sind mir ein Herzensanliegen. Seit vielen Jahrzehnten setze ich mich dafür ein“, betonte Dreyer.