
SAARBRÜCKEN – Das zentrale Fest zur Deutschen Einheit hat Tausende Besucher nach Saarbrücken gelockt: nicht nur zum musikalischen Programm mit 600 Künstlern auf 20 Bühnen, sondern auch zu Kunst und Kultur, kulinarischen und touristischen Angeboten und politischen Diskussionsveranstaltungen.
Zudem präsentierten sich die Verfassungsorgane und alle Bundesländer in zahlreichen Zelten und Pavillons.
Nach dem ökumenischen Gottesdienst und dem offiziellen Festakt in der Congresshalle war es ab mittags in der komplett abgesperrten Innenstadt so voll, dass es kaum noch ein Durchkommen gab. Dicht gedrängt schoben sich die Besucher an den Ständen vorbei, zeigten sich dabei aber in bester Stimmung. «Viele Menschen, gutes Wetter und gute Laune – genau das hatte ich erwartet», sagte Thomas de Schutter, der mit seiner Frau aus Neustadt an der Weinstraße anreiste. Auch, um nach 20 Jahren mal wieder das saarländische Traditionsgericht «Dibbelabbes» zu probieren.
«Alles ist hervorragend organisiert», lobte sein Freund Uwe Erhardt aus Saarbrücken. Nur der ÖPNV, der an diesem Tag kostenlos war, lasse seiner Ansicht nach «sehr zu wünschen übrig»: Zu wenig Züge, zu lange Wartezeiten für die Vielzahl der Fahrgäste, bilanzierte er. «Das trübt die Stimmung leider.»

Petra Ohnesorg-Patzig aus der Nähe von Aschaffenburg zeigte sich indes uneingeschränkt begeistert: «Ich finde es ein großartiges Event – auch, dass man mal so nah an alles herandarf.» Um Essen und Trinken gehe es ihnen dabei nicht, sagte ihr Ehemann Thomas Ohnesorg, ein gebürtiger Saarländer: «Deshalb sind wir nicht hier», sagte er. «Wir sind einfach nur sehr stolz darauf, dass wir kleines Saarland heute Deutschland repräsentieren dürfen! Und dass wir einmal darstellen können, was wir können und wollen!»
Die Übertragung des Festaktes – unter anderem mit Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron – hatte die Familie im Fernsehen angeschaut. Vor allem als Saarländer, sagte Ohnesorg, «bin ich auch sehr stolz darauf, dass wir diese Wiedervereinigung hingekriegt haben. Das sollte ein Beispiel für alle sein – für die ganze Welt.»