MAINZ. Die Spargelanbauer in Rheinland-Pfalz rechnen in diesem Jahr mit einem etwas späteren Beginn der Ernte. «In Rheinhessen und der Pfalz wird es voraussichtlich nicht vor Ende März losgehen», sagte Andreas Köhr, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd der Deutschen Presse-Agentur.
Die Bedingungen für das Wachstum seien bisher aber insgesamt gut. «Die erforderlichen Kältereize waren vorhanden, und die Wasserversorgung passt auch.» Der Erntestart hänge jetzt insbesondere von den Sonnenstunden ab. «Unter der Folie erwärmt die Sonneneinstrahlung den Boden sehr stark, und das ist in der aktuellen Phase entscheidender als die Temperaturen.»
Reizthema Importspargel
Was die Preise angehe, hänge dies auch von der Erntemenge und den Marktbedingungen ab. «Im vergangenen Jahr war das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausgewogen, eine Prognose für das laufende Jahr ist nicht möglich, da zu viele Faktoren nicht vorhersehbar sind», sagte Köhr. Im Bundesland gibt es rund 93 Spargelbetriebe mit insgesamt etwa 1.375 Hektar.
Bei den Saisonarbeitskräften seien derzeit keine Engpässe zu erwarten. Hingegen bleibe der Import von Spargel ein umstrittenes Thema. «Oft wird unter schlechteren Bedingungen produziert – etwa, was Pflanzenschutz und Arbeitsbedingungen angeht», sagte Köhr. Auch die CO2-Bilanz von eingeflogenem Importspargel werde kritisch betrachtet.
Köhr appellierte an Verbraucher, regionalen Spargel und andere lokale Produkte zu bevorzugen, um die örtliche Wirtschaft zu stärken und die Nachhaltigkeit zu fördern. «Verbraucher sollten sich der Produktionsbedingungen und der Umweltkosten bewusst werden, wenn sie Spargel oder andere Produkte aus dem Ausland kaufen.» (Quelle: dpa)