TRIER. Um allen Kindern – egal welcher Nationalität – gleiche Bildungschancen zu bieten, sollte die Sprachbildung in den Kindertagesstätten so früh wie möglich beginnen. Auf dieser Erkenntnis beruht das seit drei Jahren laufende Bundesprogramm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“.
In Trier beteiligen sich daran acht Einrichtungen, vor allem in Stadtteilen, wo überdurchschnittlich viele Familien mit Migrationshintergrund leben und in denen es besonders oft soziale Benachteiligungen gibt.
Jetzt sucht das städtische Jugendamt zusätzlich interessierte Kitas, die sich ab 2016 an dem neuen Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ beteiligen. Es basiert auf den Erfahrungen und Erkenntnissen des laufenden Projekts und wird bis 2019 umgesetzt.
An dem aktuellen Programm „Offensive Frühe Chancen: Schwerpunkt-Kitas Sprache & Integration“ beteiligen sich in Trier die Kitas St. Martin, Wichernhaus, St. Valerius, Gratian- und Clara-Viebig-Straße, Haus für Kinder sowie die städtischen Einrichtungen Trimmelter Hof und Feyen.
Das Fazit fällt durchweg positiv aus: „Die Kitas haben in den letzten Jahren ihre Kompetenzen in der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung und Förderung der Kinder konsequent weiter entwickelt. Ein sehr wichtiger Schritt – insbesondere um Kinder mit Migrationshintergrund optimal zu fördern“, betont Projektbegleiterin Andrea Mohr.
„Dank eines sehr guten Sprachbildungsprogramms hat meine fünfjährige Tochter sehr viel Wissen und Erfahrung gesammelt. Obwohl sie am Anfang in der Kita vor zwei Jahren überhaupt keine Deutschkenntnisse hatte, hat sie innerhalb dieser Zeit Selbstbewusstsein aufgebaut, sodass sie heute ohne Scheu Fragen stellt und mit Kindern und Erzieherinnen kommuniziert“, berichtet Yelena Ivanova.
„Die Sprachförderung weckt auch das Interesse der Kinder an anderen Sprachen und regt somit den interkulturellen Austausch an“, ergänzt Diana Röttger, Mutter von drei Kindern, die ebenfalls in einer der Kitas betreut werden.
Im Rahmen des laufenden Programms sind in den Trierer Kitas Fortbildungen im September und Januar 2016 geplant. Danach könnten die Einrichtungen in das neue Programm „Sprach-Kitas“ aufgenommen werden.