TRIER/OPPELN/KRAKAU. „Herzliche Begegnungen, eine überwältigende Gastfreundschaft und viele tolle Eindrücke von dem Austragungsort des Weltjugendtags 2016“ – So fasst Christel Quiring von der Abteilung Jugend im Bistum Trier die „Kundschafterfahrt“ zusammen, zu der sich eine Gruppe von 19 Haupt- und Ehrenamtlichen im Vorfeld des Weltjugendtags vom 3. bis 7. Juni nach Polen aufgemacht hatte.
Die Gruppe besuchte vorab die Weltjugendtags-Stadt 2016 Krakau und das Gastbistum Oppeln, wo die jungen deutschen Pilger aus dem Bistum Trier untergebracht sein werden. Neben dem Kennenlernen der beiden Städte standen auch Gespräche mit den Verantwortlichen vor Ort und ein Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz auf dem Programm.
[adsanity id=92633 align=aligncenter /]Um sieben Uhr morgens wirkt der inmitten von Wiesen gelegene kleine polnische Ort Winow noch ganz verschlafen, als der Reisebus mit den deutschen „Kundschaftern“ aus dem Bistum Trier um die Ecke biegt. Ein Gästehaus in dem kleinen Dorf in der Nähe von Oppeln ist nach rund 980 Kilometern quer durch Deutschland und Polen die erste Station der dreitägigen Reise.
Der Gruppe sind die 13 Stunden Nachtfahrt zwar anzumerken, aber bei den meisten überwiegt die Neugier, was Polen als Gastgeberland des Weltjugendtags 2016 zu bieten hat. Schon in Winow wird klar: Vor allem eine große Gastfreundlichkeit.
Auf den Tischen des Gästehauses stehen schon frisch gebrühter Kaffee und gestrichene Butterbrote bereit – nicht unüblich in Polen, wie die ehrenamtlich engagierten Jugendlichen um Jugendpfarrer Jaroslaw Staniszewski erzählen. Nach dem Gottesdienst und der Fronleichnamsprozession geht es für die Gruppe nach Oppeln, wo gemeinsam die „Tage der Begegnung“ im Partnerbistum vor dem eigentlichen Weltjugendtagsprogramm besprochen werden. Gemeinsam mit Staniszewski ist Pfarrer Lukasz Kniec für die Organisation vor Ort zuständig und fragt die Deutschen nach ihren Erwartungen.
Für Quiring, die den Weltjugendtag im Bistum Trier koordiniert, sind diese Kontakte und Gespräche sehr wichtig. „Die Verantwortlichen hier sind sehr gut aufgestellt und nutzen unseren Besuch, um unsere Ideen und Wünsche für das Vorprogramm einzubeziehen. Was wir jetzt schon sagen können: Die Jugendlichen werden viel Zeit in ihren Gastfamilien verbringen und das Leben der polnischen jungen Leute, also Schule, Arbeit und Freizeit, hautnah kennenlernen können.“
Die besondere polnische Spiritualität erlebt die Gruppe dann am ersten Abend bei einem Anbetungskonzert – einer Mischung aus geistlichem Pop- und Chorkonzert. Diese von mehreren Tausend Menschen besuchten Konzerte gibt es überall in Polen. Für die 24-jährige Studentin Edyta Dybala aus Boppard ist es ein faszinierendes Erlebnis, sagt sie. „Dieses Konzert hat mir nochmal die Verwurzelung des Glaubens im polnischen Alltag gezeigt. Ich finde es toll, wie hier Jung und Alt, Geistliche und Laien zusammenkommen und ihren Glauben feiern und teilen.“
Auch die nächsten beiden Tage halten für die „Kundschafter“ aus dem Bistum Trier viele Eindrücke und Begegnungen bereit: Sie lernen das an der Weichsel gelegene Krakau – die Geburtsstadt von Papst Johannes Paul II – kennen, genau wie einen der „Katecheseorte“, wo 2016 die jungen Leute zusammen ihren Glauben leben werden. Besonders bewegend ist für die Gruppe auch der Besuch des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, wo sie sich mit der deutsch-polnischen Geschichte auseinandersetzen. Auch das werde ein wichtiges Thema für die Pilger aus dem Bistum Trier sein, unterstreicht Quiring.
„Krakau ist eine wunderschöne und vielseitige Stadt voller Geschichte, aber auch eine junge Stadt mit tollen Ausgehvierteln“, schildert Quiring. Sie sei schon gespannt, wie voll das touristisch beliebte Krakau mit rund zwei Millionen Pilgern 2016 sein werde. „Die Polen werden dieses logistische Problem aber gut stemmen, auch weil hier die Vorfreude sehr groß ist und sich sehr viele Menschen ehrenamtlich für dieses Ereignis engagieren wollen.“
Auf der Kundschafterfahrt, so resümiert sie, seien Motivation und Vorfreude für das Organisationsteam auf das Großereignis Weltjugendtag 2016 noch einmal verstärkt worden. Auch für die anderen Teilnehmer hat sich die Vorab-Fahrt gelohnt.
Joshua Ztierts aus Senningen in Luxemburg war schon vor zwei Jahren auf dem Weltjugendtag in Rio dabei. Ihn habe damals vor allem das Gefühl inspiriert, „dass man unter Millionen Fremden doch irgendwie befreundet ist und alle aus den gleichen Gründen dort sind“. Genau wie er freut sich auch Edyta auf Krakau 2016. „Hier können sich Jugendliche und junge Erwachsene aus allen Nationen über ihren Glauben, ihre Kultur und ihre Ansichten austauschen. Für mich symbolisiert der Weltjugendtag ein großes Friedensfest.“
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