
BERNKASTEL-KUES/TRIER. Rolf Haxel aus Cochem ist weiterhin Vorsitzender des Moselwein e.V. Er wurde in der Mitgliederversammlung im Weinmuseum in Bernkastel-Kues einstimmig gewählt, ebenso wie die weiteren Kandidaten für den Vorstand der Weinwerbung. Stellvertretende Vorsitzende sind Gerd Knebel aus Winningen und Thomas Ludwig aus Thörnich. Dem Vorstand gehören als Beisitzer Florian Lauer aus Ayl, Anna Reimann aus Lieser, Henning Seibert aus Bernkastel-Kues und Matthias Walter aus Wincheringen an. Das siebenköpfige Gremium führt in den nächsten drei Jahren den Moselwein e.V. Die Mitgliederversammlung folgte damit dem Wahlvorschlag des Kuratoriums. Die bisherigen Vorstandsmitglieder hatten alle für eine weitere Wahlperiode kandidiert. Die Wahl fand unter Leitung von Rechtsanwalt Ingo Becker aus Trier statt.
Die Mitgliederversammlung genehmigte – ebenfalls einstimmig – den Haushaltsplan für 2015, der Einnahmen von etwa 1,305 Millionen Euro und Ausgaben von rund 1,418 Millionen Euro vorsieht. Der geplante Fehlbedarf wird aus den Rücklagen gedeckt, die der Verein in den vergangenen Jahren vor dem Hintergrund des Rechtsstreits um die Weinwerbeabgaben gebildet hatte. Rolf Haxel erinnerte daran, dass die Arbeit der Gebietsweinwerbungen und des Deutschen Weinfonds vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe im vergangenen Jahr in vollem Umfang bestätigt wurde. Mit dem Ende des mehr als fünfjährigen Verfahrens um die Rechtmäßigkeit der Weinwerbeabgaben gebe es nun wieder langfristige Planungssicherheit und man könne auch wieder neue Projekte angehen, so Geschäftsführer Ansgar Schmitz, der den Geschäftsbericht über die umfangreichen Werbemaßnahmen im Jahr 2014 und die Planungen für 2015 vorlegte. Die in den vergangenen Jahren gebildeten Rücklagen sollen nun nach und nach für die Werbemaßnahmen zugunsten des Anbaugebietes und seiner Produkte eingesetzt werden.
Bereits im Haushaltsjahr 2014 wurde mit dem Abbau der Rücklagen begonnen. Im Jahr 2014 wurden für die Arbeit der Gebietsweinwerbung rund 1,26 Millionen Euro ausgegeben, die Einnahmen lagen mit etwa 1,23 Millionen Euro um knapp 30.000 Euro niedriger, wie Christian Laros bei Vorlage der Gewinn- und Verlustrechnung erläuterte. Der größte Teil der Einnahmen kommt aus den Weinwerbeabgaben aufgrund des Absatzförderungsgesetzes Rheinland-Pfalz. Aus diesen Abgaben erhielt der Moselwein e.V. im Jahr 2014 rund 726.000 Euro vom Land. Aus Mitgliedsbeiträgen flossen rund 95.000 Euro in die Kasse. Weitere 411.000 Euro erwirtschaftete der Moselwein e.V. durch Werbemittelverkauf, Veranstaltungserlöse und Fördergelder.
Der größte Teil der Ausgaben entfiel mit mehr als 370.000 Euro auf Veranstaltungen, von der Wahl der Mosel-Weinkönigin bis zu Messeauftritten und Gebietspräsentationen. Die Verkaufsförderung inklusive Werbemittelproduktion umfasste rund 244.000 Euro, für Anzeigen und PR-Schaltungen in Print- und Online-Medien wurden rund 178.000 Euro ausgegeben. 155.000 Euro wurden für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit aufgewendet: vom Internetauftritt über Pressekonferenzen und Pressereisen bis hin zur Produktion von Broschüren und Filmmaterial. Die betrieblichen Aufwendungen lagen bei insgesamt 322.000 Euro.
Auch für 2015 sind zahlreiche Veranstaltungen und Werbemaßnahmen geplant. Um jüngere Konsumenten für den Moselwein zu gewinnen, sind auch einige neue Veranstaltungen geplant, wie eine Mosel-Fachpräsentation für Handel und Gastronomie im Juli in Berlin sowie Präsentationen bei Veranstaltungen der Food Blogger-Szene in fünf deutschen Großstädten. In Berlin und Hamburg beteiligt sich der Moselwein e.V. an weintouristischen Messen des Deutschen Weininstitutes. In Trier sollen Studierende von Universität und Hochschule mit einer neuen Veranstaltung zu den Weinen der Region geführt werden.
Zentrales Thema ist 2015 die Umsetzung der im vergangenen Jahr beschlossenen neuen Werbelinie, mit der die Weinwerbung vor allem jüngere, gehobene Zielgruppen erreichen will. Bei der Mitgliederversammlung wurden auch die neuen Werbemittel, Broschüren und Anzeigenmotive vorgestellt. Nachdem in den ersten Monaten des Jahres bereits eine Reihe neuer Artikel produziert und ein neuer Werbemittelkatalog erstellt wurde, ist derzeit der neue Internetauftritt in Arbeit, der im Frühsommer online gehen soll.
Landrat Manfred Schnur aus Cochem stellte in der Mitgliederversammlung des Moselwein e.V. die Arbeit des Vereins „Weltkulturerbe Moseltal e.V.“ vor und rief alle Moselaner zum gemeinsamen Engagement für dieses große Ziel auf. Der Verein wurde 2014 gegründet, erster Vorsitzender ist Manfred Schnur. „Wir sind alle überzeugt, dass wir in der schönsten Landschaft der Welt leben, mit einmaliger Kultur und Geschichte“, sagte Schnur. Aber man könne das Welterbe nicht verordnen, die Menschen müssten sich für das Projekt begeistern und es mit Leben füllen. „Wir werden nur Erfolg haben, wenn die Menschen das mittragen“, so seine Überzeugung. Ziel des Vereins sei es, die kulturelle und historische Identität der Region zu schärfen und vorhandene Kräfte zu bündeln. Es sei ein langer Weg, aber man habe nun den Anfang gemacht. Und selbst, wenn am Ende kein offizieller Antrag an die Unesco erfolge oder ein solcher Antrag scheitern würde, so würde das Engagement in dem Verein einen wichtigen Beitrag für die Moselregion und den Zusammenhalt in der Region leisten.
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