Trier und der Duft der großen weiten Welt

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Der Trierer Hafen

TRIER. Was mit der B 50 und dem umstrittenen Hochmoselübergang erreicht werden soll, das wird im Trierer Hafen jetzt einfach umgesetzt. Eine Anbindung an den Containerhafen im belgischen Antwerpen. Die neue Betreibergesellschaft und ein Bonner Logistikunternehmen binden den Umschlagplatz dafür in den Containerlinienverkehr ein.

Mit dem 1. Januar 2015 haben das Trierer Unternehmen Theo Steil und das in Bonn ansässige Logistikunternehmen Am Zehnhoff-Söns in einer Arbeitsgemeinschaft das Sagen im Trierer Hafen. Nachdem die Partner rund 1,5 Millionen Euro in den einzigen öffentlichen Hafen an der deutschen Mosel investiert haben, stehen jetzt die Signale auf Innovation und Zukunft.

50.000 Quadratmeter Lagerfläche

Das Bonner Unternehmen betreibt schon die Häfen in Metz und im rheinischen Bonn. Der Trierer Hafen ist damit ein Lückenschluss für die Logistik. Mit über 400 Metern Kailänge und zwei 50 Tonnenkränen ist der Moselhafen damit prädestiniert, in den Fahrplan der Containerschifffahrt zwischen der Nordsee und Frankreich aufgenommen zu werden. Unterstrichen wird das noch durch eine Lager- und Umschlagsfläche von 50.000 Quadratmetern.

Die Containerschifffahrt auf der Mosel betreibt Am Zehnhoff-Söns schon seit einem Jahr. Allerdings fuhren seine Ladungen bisher an Trier immer vorbei und weiter nach Metz. Das ändert sich jetzt. Den Anfang machen zwei An- und Abfahrten pro Woche. Eine Frequenz, die problemlos erhöht werden kann, war aus dem Unternehmen zu hören.

Ökologisch und ökonomisch sinnvoll

Auch für die Region verspricht sich die Arbeitsgemeinschaft einige vorteilhafte Veränderungen. Neben den 10 bis 15 neuen Arbeits- und Ausbildungsplätzen, die entstehen sollen, ist mit der neuen Strategie auch eine Entlastung der Straßen zu erwarten. Der Container ist nach wie vor eines der attraktivsten Transportmittel für viele Güter und sein Transport über Wasserstraßen ökologisch und ökonomisch sinnvoller als über Autobahnen.

Überseecontainer für Trier

Erste Gespräche mit der regionalen Wirtschaft sind schon geführt worden und auf ein positives Echo gestoßen. Auch für die Winzerbetriebe könnte sich diese internationale Anbindung des Trierer Hafens als lukrativ herausstellen. Geplant ist auch, ein Depot für Überseecontainer einzurichten, wodurch Trier dann auch für große Reedereien interessant werden würde. Es scheint, als zöge der Duft der großen weiten Welt ins Moseltal.

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1 Kommentar

  1. Energetisch gesehen sind Transporte auf dem Wasser die wohl effizientesten. Ich hoffe das Angebot wird von den Firmen aus dem Umfeld angenommen. Da wird wohl der Preis für den Transport die Hauptrolle spielen. Vielleicht kann man damit den ein oder anderen LKW von der Straße lassen. Ich befürchte allerdings dass auch die Steigerung der Verschiffung der Container auf das mehr als fünffache sich nicht im Straßenverkehr bemerkbar machen wird.

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