Luxemburg. Das gab es das letzte Mal vor knapp viereinhalb Jahren. Damals pendelten die Dieselpreise das letzte Mal um die Marke von einem Euro. Dank des niedrigen Ölpreises hat das luxemburgische Wirtschaftsministerium jetzt erneut den Maximalpreis für den Selbstzünderbrennstoff gesenkt. Niedriger war der Literpreis das letzte Mal am 13. August 2010.
Seit Mitternacht ist der Dieselpreis in Luxemburg wieder unter die magische Marke von einem Euro gerutscht. Das Wirtschaftsministerium im Großherzogtum hat den Maximalpreis auf 0,984 Euro festgelegt. Preiswerter war dieser Kraftstoff das letzte Mal mit 0,976 Euro am 13. August 2010. Danach sprang er dauerhaft über die Marke von einem Euro. Die Benzinpreise waren von der neuesten Senkung nicht betroffen. Benzin mit 98 Oktan kostet weiterhin 1,141 Euro pro Liter.
Rohölpreis unter 50 Dollar
Grund für die neuerliche Preissenkung nach nur einer Woche ist der anhaltend niedrige Ölpreis sowohl am Weltmarkt, als auch am für Europa bestimmenden Markt in Rotterdam. Derzeit gibt es ein gewaltiges Überangebot an Rohöl, das die Preise in den Keller drückt. Der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) Rohöl aus Amerika liegt schon seit längerem unter der 50 Dollarmarke und die europäische Sorte Brent, die immer etwas teurer ist, pendelt um die 50 Dollar pro Fass.
Ein Konkurrenzkampf zwischen den USA und der OPEC
Wenn man Wirtschaftsfachleuten glauben darf, erleben wir derzeit einen Konkurrenzkampf auf dem Ölmarkt, von dem die Verbraucher zumindest kurzfristig profitieren können. Die teilweise lahmende Wirtschaft sorgt für das Überangebot. Bisher war es immer so, dass die Organisation der erölexportierenden Staaten dann beschlossen, die Fördermengen zu senken und damit das Angebot zu verknappen. Seit einiger Zeit aber tun sie dies nicht mehr.
Teures Fracking soll in die Knie gezwungen werden
Grund hierfür sei, so die Experten, die Tatsache, dass die Vereinigten Staaten durch das umstrittene Fracking neue Ölfelder erschlossen haben und dadurch verstärkt auf eigene Ressourcen zurück greifen könnten. Allerdings ist Fracking eine sehr teure Methode, das Öl zu fördern. Vermutet wird, dass die OPEC durch das Überangebot die Preise so lange niedrig halten will, bis die amerikanischen Konzerne in die Knie gezwungen sind und sie die Frackingförderung einstellen. Schon jetzt würden die Amerikaner bei den meisten Förderanlagen mehr für die Gewinnung eines Barrels zahlen, als sie auf dem Markt erlösen können.
Die Fördermethode ist sehr umstritten
Beim Fracking wird ein Gemisch aus Wasser und Chemikalien unter hohem Druck in sehr tief gelegene Erdschichten gepumpt, in denen Ölvorkommen in Gesteinsschichten gebunden sind. Durch den aufgebauten Druck wird das Öl an die Oberfläche gedrückt. Auch in Deutschland gibt es Pläne, das Fracking einzusetzen. Hier soll es für die Gasgewinnung benutzt werden. Allerdings laufen Umweltschützer dagegen Sturm. Zum einen ist noch nicht geklärt, welche langfristigen Folgen die eingesetzten Chemikalien haben, zum anderen werden Unmengen von Wasser dafür verbraucht.
In den USA wurden 2013 rund 50.000 Gasquellen durch Fracking ausgebeutet. Der Wasserverbrauch für diese Gewinnung lag, einer Studie zu Folge, bei 530 Milliarden Liter Wasser pro Jahr. Ein Großteil dieses Wassers bleibt im Erdboden. Umweltschützer befürchten, dass es auf diesem Weg in späteren Zeiten auch den Weg zum Grundwasser findet und dieses durch die zugesetzten Chemikalien ungenießbar macht.