Auge in Auge mit den Riesen – Wieder ein Kellerduell für die TBB

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TRIER. Die Terminhatz für die Trierer Bundesliga-Basketballer geht weiter. Vier Tage nach der unglücklichen 76:85-Niederlage in Tübingen steht für das Team von Trainer Henrik Rödl das nächste „Vier-Punkte-Spiel“ an. Gast in der Arena sind am Samstag die punktgleichen MHP Riesen Ludwigsburg. Erster Sprungball ist um 20.30 Uhr.

Hätte, wäre, wenn – der Konjunktiv hat im Sport nichts zu suchen. Wir machen eine Ausnahme. Hätte die TBB die Partie in Tübingen gewonnen, was bis 128 Sekunden vor Schluss (74:74) absolut in Reichweite war, betrüge der Abstand zu den Tigers sechs und nicht zwei Punkte, stünde Trier auf dem elften Tabellenplatz und hätte mit 14 Pluspunkten soviele Zähler gesammelt wie der Tabellenachte MBC. Da die Moselaner aber wie die Hälfte der BBL-Clubs auswärts meist nur willkommene Punktelieferanten sind, bleibt es in Sachen Abstieg oder Klassenerhalt beim Tanz auf der Rasierklinge.

Die Erfolglosigkeit in fremden Hallen erhöht zwangsläufig den Druck in den Heimspielen – besonders gegen die direkte Konkurrenz aus der unteren Tabellenhälfte, die in den letzten zwei Wochen immer dichter zusammengerückt ist. Umso wichtiger wäre es, gegen die Ludwigsburger den fünften folgen zu lassen.

Nicht nur wegen der Ausgeglichenheit der Liga sondern auch wegen der hohen individuellen Qualität des Gegners, muss ein ausgeglichenes Duell in dem die Tagesform entscheidet erwartet werden.

In der vergangenen Saison waren die Söhne der US-Legenden John Stockton und George Karl die Anführer im Team von Trainer John Patrick. Beide haben ihre Verträge auch verlängert, spielen aber nicht so dominant wie zuvor. Michael Stockton, dessen Vater John über mehr als ein Jahrzehnt der Regisseur der Utah Jazz war, kam wegen einer Verletzung erst mit Verspätung in die Saison, sucht noch die Form des Vorjahres. Coby Karls Vater George war einer der bekanntesten und erfolgreichsten Coaches in der NBA. Stockton jun. hat erst neun Spiele bestritten, Karl fehlte zuletzt beim Sieg gegen Frankfurt, weil Patrick wie Rödl die Qual der Wahl hat, weil ein Ausländer zu viel an Bord ist.

Die stärksten Akteure der Barockstädter sind neu im Kader. Allen voran David John Kennedy. Der Small Forward ist mit einem Schnitt von 21,2 Punkten der beste Korbschütze der gesamten Liga. Zum Vergleich: Triers bester Scorer, Ricky Harris, hat 13,9 Punkte in seiner Statistik stehen. Kennedy glänzt mit einer fast 40-prozentigen Dreierquote und steuert auch noch 6,5 Rebounds zu den Ludwigsburger Erfolgen bei. In dieser Kategorie wird er aber noch weit vom Center-Koloss Jon Brockman übertroffen. Obwohl „nur“ 201 cm groß, weiß er sich mit gutem Timing und dank seines Gewichts von 116 kg immer wieder am Brett durchzusetzen. Mit 10,6 Rebounds ist er die Nummer Eins der BBL und auch noch für 11,9 Punkte pro Partie gut. Insider sind nicht verwundert, Brockman hat 150 Einsätze in der NBA absolviert. Das Trio der Leistungsträger wird von Kerron Johnson komplettiert, der nicht nur für den Ballvortrag zuständig ist, sondern den Gegnern auch noch 16,7 Punkte einschenkt – Platz 2 in der Liga.

Diese Topakteure allein zeigen schon auf, wie schwer die Trierer Aufgabe werden wird. Die TBB wird wieder zeigen müssen, dass sie zuhause eine Nummer stärker ist, als auswärts, wenn sie sich wieder etwas Luft im Keller der Liga verschaffen will.

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