Illegale Migration: Grenzkontrollen bei Trier laufen (noch) weiter wie bisher

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Grenzkontrolle der Bundespolizei
Nach der Schussabgabe an der deutsch-französischen Grenze laufen zwei Ermittlungsverfahren. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

TRIER. Am ersten Tag nach dem Start der neuen Bundesregierung bleibt an den Grenzkontrollstellen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland zunächst alles beim Alten. „Wir machen unseren Job wie in den vergangenen Monaten auch“, erklärte Stefan Döhn, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Trier, an der Kontrollstelle auf der Autobahn 64 bei der Einreise aus Luxemburg. Eine neue Dienstanweisung sei bislang nicht eingegangen.

Tägliche Kontrollen – Fokus auf illegale Einreise und Schleuser

Seit Mitte September 2024 finden an allen deutschen Außengrenzen wieder stationäre Kontrollen statt. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland werden dabei täglich hunderte Fahrzeuge überprüft – insbesondere an der A64 bei Trier, aber auch an der A60 Richtung Belgien sowie bei Perl und Saarbrücken. Die Bundespolizei konzentriert sich auf Fälle illegaler Einreise, Schleusung und gesuchte Personen.

In einem großen Zelt an der Kontrollstation werden Fahrzeugpapiere und Ausweise geprüft. Die meisten Fahrer dürfen nach kurzer Kontrolle weiterfahren, doch immer wieder gibt es Treffer.

Fast 2.700 illegale Einreisen bis März

Nach Angaben der Bundespolizei wurden bis Ende März 2025 in Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt 2.661 illegale Einreisen festgestellt:

  • 1.694 aus Frankreich

  • 843 aus Luxemburg

  • 124 aus Belgien

1.166 Personen wurden nach Frankreich zurückgewiesen, 513 nach Luxemburg und 73 nach Belgien. Zusätzlich wurden 56 mutmaßliche Schleuser gefasst. Die Zahlen für März seien laut Polizei vorläufig und könnten sich noch leicht ändern. Sprecher Stefan Döhn bezeichnete die Kontrollen als „sinnvoll und zielführend“.

Regierung kündigt neue Linie an – konkrete Maßnahmen offen

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte vor seinem Amtsantritt eine Verschärfung der Maßnahmen angekündigt. Ziel seien intensivere Kontrollen und mehr Zurückweisungen an den Grenzen. Erste konkrete Entscheidungen werden für die laufende Woche erwartet.

Die Bundespolizei sieht sich vorbereitet. „Ob mehr Personal, neue Kontrollpunkte oder andere Taktiken – wir sind flexibel und können neue Vorgaben kurzfristig umsetzen“, sagte Döhn. Die Kontrollen seien arbeitsintensiv, aber durch Unterstützung aus anderen Einheiten machbar.

Kritik aus Luxemburg – Belastung für Pendler

Die Maßnahmen stoßen in der Grenzregion auch auf Kritik. Besonders Pendler, die in Luxemburg arbeiten, beklagen längere Rückfahrten und Wartezeiten. Mehr als 50.000 Deutsche pendeln täglich über die Grenze. Luxemburg hatte im Februar offiziell bei der EU-Kommission Einspruch gegen die Verlängerung der stationären Grenzkontrollen eingelegt.

Im Schengen-Raum sind solche Kontrollen eigentlich nur in Ausnahmefällen zulässig – etwa bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit.

Aktuelle Kontrollstellen in Rheinland-Pfalz und Saarland

  • A64 bei Trier (Richtung Luxemburg)

  • A60 bei Prüm (Richtung Belgien)

  • Perl (Einreise aus Luxemburg)

  • Saarbrücken (Einreise aus Frankreich)

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2 Kommentare

  1. „Nach Angaben der Bundespolizei wurden bis Ende März 2025 in Rheinland-Pfalz und dem Saarland insgesamt 2.661 illegale Einreisen festgestellt:
    1.166 Personen wurden nach Frankreich zurückgewiesen, 513 nach Luxemburg und 73 nach Belgien.

    Das heisst 909 Personen wurden nicht zurückgewiesen sondern haben einen Asylantrag gestellt.
    Lächerlich.
    Und da die Kontrollstationen ja fix sind kann jeder der nicht total doof ist leicht auf anderem Weg einreisen.
    Das heisst im Klartext: Deutsche Arbeitnehmer nach Lux oder Frankreich werden schikaniert um Taten vorzutäuschen wo keine sind.
    Und der Doofmichel glaubts.

  2. Wer glaubt’s denn?
    Ich kenne niemanden (von dem Sprecher mal abgesehen) der sagt „Das macht Sinn und ist gerechtfertigt“. Es würde für Personen die illegal einreisen wollen schon reichen, Google Maps zu benutzen. Damit werden sie automatisch an den Grenzkontrollen vorbei geführt.
    Vor allem an der Stelle, hinter der ersten Abfahrt nach Trier, Bitburg, Köln usw.? Da hätten sie sich auch in Koblenz hinstellen können, das macht genauso viel Sinn.

    Nur der Idiot der jeden Tag zur Arbeit fährt und im Berufsverkehr nach Hause will, braucht einfach mal mind. 50 % mehr Zeit (in meinem Fall).

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