Schläge, Hunger & Angst: Die dunkle Wahrheit über das Horror-Kinderheim Langweiler

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Dunkle Wolken über einer Kirche. Friso Gentsch/dpa/Symbolbild

LANGWEILER. Vor Jahrzehnten sollen Kinder im Kindererholungsheim Langweiler im Hunsrück grausame Misshandlungen durch Nonnen erlitten haben. Ein neuer Bericht, der nun veröffentlicht wurde, liefert erschütternde Details aus den Aussagen der Betroffenen. Die Kongregation der Marienschwestern, die das Heim bis 1988 betrieb, hatte vor einem Jahr eine umfassende Aufarbeitung angekündigt – nun liegt der Bericht vor.

Misshandlungsvorwürfe: Erschreckende Erfahrungen aus dem Heim

Ehemalige Heimkinder berichten von grausamen Erziehungsmethoden:

  • Erzwungenes Essen: Kinder mussten ihre Teller leeren – selbst, wenn sie sich übergeben hatten. Manche mussten ihr eigenes Erbrochenes essen. 🤢
  • Strenge Schlafsaalregeln: Reden oder Umdrehen im Bett waren verboten – Verstöße wurden mit Schlägen bestraft. 😨
  • Körperliche Züchtigung: Schläge auf den nackten Po, Stockhiebe und Nadeln in die Hände als Strafen. 🩸
  • Psychische Gewalt: Demütigungen, Heimweh und Angst prägten den Alltag vieler Kinder.

Laut dem Bericht haben sich 34 ehemalige Heimkinder gemeldet – 27 äußerten sich negativ, während sieben positive Erinnerungen schilderten. Insgesamt sollen zwischen 900 und 1.000 Kinder pro Jahr in Langweiler untergebracht worden sein.

Erniedrigung statt Erholung: Grausame Erziehungsmethoden

Das Heim, das zwischen 1951 und 1988 betrieben wurde, sollte eigentlich der Erholung unterernährter Kinder dienen. Doch anstatt Fürsorge erlebten viele einen harten, entmenschlichenden Alltag. Die Ernährung bestand aus fettigen und sättigenden Speisen, darunter Schmalzbrote, Speckknödel und Suppen. Viele Kinder vertrugen diese Kost nicht und mussten trotzdem weiteressen.

Ein ehemaliger Heimbewohner schildert: „Ich hatte sechs Wochen Todesangst.“ Eine andere Betroffene gibt an, bis heute keine Milchprodukte mehr essen zu können – zu tief sitzen die seelischen Wunden.

Späte Aufarbeitung: Die Nonnen schweigen – nur eine lebt noch

Bis auf eine hochbetagte Nonne sind inzwischen alle ehemaligen Ordensschwestern, die in Langweiler tätig waren, verstorben. Die Kongregation, die heute noch 30 betagte Schwestern zählt, betont, dass sie sich der Aufarbeitung stelle.

Doch für viele Betroffene ist es zu spät – die seelischen Narben sind tief. „Meine Schmerzen kann mir niemand nehmen“, sagt ein ehemaliges Heimkind.

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2 Kommentare

  1. Das muss diese christliche Nächstenliebe sein, von der ein anderer Kommentator hier so gerne schreibt.
    Kollektiver Machtmissbrauch im
    Namen des Herrn soweit das Auge reicht,
    traumatisierte Menschen bleiben zurück.
    Unfassbar, unbegreiflich, eine Schande!

  2. Ich war als Kind zur Erholung in Langweiler und erinnere mich an eine schöne Zeit dort. Es gab keine Schläge und gehungert habe ich auch nicht. Das soll aber nicht heißen, dass es „grausame“ Mißhandlungen dort gab. Aber als ich dort war, habe ich nichts davon mitbekommen.

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