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MAINZ. Unzählige Helau-Rufe, Konfetti und Blasmusik bei strahlendem Sonnenschein: Der Mainzer Rosenmontagszug ist auf seiner rund 7,2 Kilometer langen Strecke unterwegs. Pünktlich um 11.11 Uhr setzte sich der neun Kilometer lange närrische Lindwurm mit insgesamt ungefähr 9.500 Teilnehmern in Bewegung.
Hunderttausende Narren werden am Straßenrand erwartet, wenn sich der Zug unter anderem vorbei am Schillerplatz mit seinem Fastnachtsbrunnen stundenlang durch die Domstadt schlängelt.
Rund 1.100 Polizisten im Einsatz
Die Polizei sowie Feuerwehr und Rettungskräfte sprachen von einem ruhigen und friedlichen Auftakt. Für die Sicherheit rund um den Zug wurde im Vorfeld auch viel getan, entsprechend sieht der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) die Sicherheitskräfte für den Rosenmontag in Mainz gut aufgestellt, wie er bei einem Besuch des Polizeipräsidiums am Morgen sagte. Über den gesamten Tag seien allein in der Landeshauptstadt rund 1.100 Polizeikräfte im Einsatz.
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Die Zufahrtssperren seien in Absprache mit der Stadt nach den Anschlägen in Magdeburg und München noch einmal erweitert worden. Es gebe nach wie vor abstrakt eine hohe Gefährdung, sagte Ebling.
Im Vorfeld wurden laut Polizei außerdem 31 Aufenthalts- und Betretungsverbote für Personen ausgesprochen, die in den Vorjahren Probleme bereitet hatten. Sogenannte Super-Recognizer, die einen besonderen Blick für Gesichter haben und diese schnell wiedererkennen, sind demnach im Einsatz, um die betroffenen Personen zu erkennen, sollten sie sich doch in Mainz aufhalten.
Auch gilt über Mainz ein Drohnenflugverbot, lediglich Polizei-Drohnen dürfen aufsteigen, wie Frank Heinen, Leiter der Polizeidirektion Mainz, sagte. Das kürzlich beschlossene Polizei- und Ordnungsbehördengesetz mache es einfacher, andere Drohnen gegebenenfalls vom Himmel zu holen.
Motivwagen mit Trump, Putin und der zerbrochenen Ampel
Der Zug zählt 140 Nummern, darunter sind 47 Musikgruppen sowie 90 Träger von Fahnen und den typischen Mainzer Schwellköppen. Zehn Motivwagen gehören auch zum Zug. Sie nehmen in diesem Jahr unter anderem die zerbrochene Ampel-Koalition, den US-Präsidenten Donald Trump, Kremlchef Wladimir Putin und den in Mainz bestens bekannten Fußballtrainer Jürgen Klopp mit bissigem Humor auf die Schippe. Einer der Wagen, der das Ergebnis der Bundestagswahl aufgreift, wurde erst in den vergangenen Tagen fertig.
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Das Motto der Kampagne 2025 lautet: «In Meenz zu feiern, des ist nett, but don’t forget se Zugplakett». Damit wird an die Zugplakette erinnert, die in den Wochen davor gekauft werden kann und die zur Finanzierung des Zuges beiträgt. (Quelle: dpa)