
MAINZ/WORMS. Während des Ramadans verzichten Muslime von Samstag an auf Essen und Trinken. Nach Sonnenuntergang folgt das Fastenbrechen. Ein Überblick.
Von Nicolas Ecker, dpa
Der Fastenmonat Ramadan beginnt: Viele der schätzungsweise 250.000 Muslime in Rheinland-Pfalz verzichten von diesem Samstag an tagsüber gut vier Wochen auf Essen und Trinken, Sex und Rauchen. Abends wird das Fasten gebrochen – oft mit einer Dattel. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wann feiern Muslime Ramadan?
Ramadan bezeichnet den neunten Monat im arabischen Kalender und verschiebt sich jedes Jahr um zehn bis elf Tage, wie der Vorsitzende des Ditib Rheinland-Pfalz, Cihan Şen, erläutert. Der Fastenmonat kann also in allen Jahreszeiten liegen. Gefastet wird von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang. Diesmal geht er bis zum 30. März.
Wie sieht ein typischer Tag während des Ramadans aus?
Er beginnt mit einem nahrhaften Frühstück, wie Şen sagt. «Etwas, was satt macht, und man sollte auch ausreichend trinken.» Wenn der Morgen dämmert, spreche man seine Absicht aus, den Tag über fasten zu wollen und beginne mit dem Verzicht. Danach verrichte man das Morgengebet. Wenn die Sonne untergeht, brechen die Gläubigen das Fasten. Klassisch gehe das mit einer Dattel, wie es der Prophet Mohammed praktiziert haben soll.
Wer muss nicht fasten?
Ausgenommen von dem Fastengebot seien Muslime, die nicht fasten könnten, beispielsweise weil sie krank seien, sagt Burkhard Magin, Vorsitzender des Islamischen Kulturvereins Worms.
Welche Veranstaltungen sind in Rheinland-Pfalz geplant?
Viele muslimische Gemeinden laden abends zu gemeinsamen Fastenbrechen ein, wie der Leiter des runden Tisches Islam, Miguel Vincente, berichtet. Bei den Veranstaltungen sind auch Nicht-Muslime willkommen. Oft werden Nachbarn oder auch Politiker eingeladen.
Wie wird der Ramadan beendet?
Der Fastenmonat endet ab 30. März mit einem großen Fest. Dann wird zusammen mit der Familie oder der Gemeinde das sogenannte Zuckerfest gefeiert, sagt Magin. Für die Kinder gibt es auch Geschenke und die Häuser werden geschmückt. (Quelle: dpa)
Am Tag auf Speisen und Getränke verzichten, nach Sonnenuntergang den Bauch vollschlagen. Und das nennt man dann „Fastenmonat“. Absolut lächerlich und bestimmt nicht gesund.
Haltung zum Völkermord an den Armeniern
Die DİTİB leugnet den Völkermord an den Armeniern und rief im Vorfeld der Bundestagsabstimmung vom 2. Juni 2016 zur Völkermord-Resolution zusammen mit anderen türkischen Verbänden und Organisationen, darunter der Türkischen Gemeinde in Deutschland und der Union Europäisch-Türkischer Demokraten, zu Protesten auf. In einem gemeinsamen Schreiben an die Abgeordneten schlossen sich 557 türkische Migrantenverbände in Deutschland zusammen, darunter auch die DİTİB, um die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern im Bundestag zu verhindern.[25] Nach der Verabschiedung der Völkermord-Resolution durch den Bundestag sagte die DİTİB ein Ramadan-Fastenbrechen, welches in der Sehitlik-Moschee mit Bundestagspräsident Norbert Lammert stattfinden sollte, wegen Drohungen ab. Auch Aydan Özoğuz, die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, wurde von der DİTİB von einem gemeinsamen Fastenbrechen im Rahmen des Ramadan ausgeladen, weil sie nicht gegen die Völkermord-Resolution des Bundestages gestimmt hatte.[26] Zudem erhalten DİTİB-Imame eine Sonderausbildung zum Zwecke der Leugnung des Genozids an den Armeniern.[27]
Kinder in Kriegsszenen
Im April 2018 wurde bekannt, dass in verschiedenen DİTİB-Moscheen in Deutschland Kinder im Vorschulalter in Soldatenuniformen und mit türkischen Fahnen Kriegsszenen nachspielen mussten. Es wurden Bilder dieser Szenen aus DİTİB-Moscheen in Herford, Mönchengladbach und Ulm bekannt, auch in Österreich hat das dortige DİTİB-Pendant „ATIB“ derartige Kinder-Kriegsspiele veranstaltet.[28] Bei den Veranstaltungen marschieren kleine Kinder in Uniformen durch die Moschee. Dann spielen sie, dass sie von Kugeln getroffen zu Boden sinken. Ein Jugendlicher breitet dann die Fahne der Türkei als Leichentuch darüber. Kleine Mädchen singen: „Die Kugel, die dich getroffen hat, spüre ich in meinem Leib… Mein Märtyrer, schlaf ruhig!“.[29] Als Grund für diese Veranstaltungen wurde das Gedenken an die Schlacht von Gallipoli genannt.[30]
Achtung offizielles Dokument der Bundesregierung, nicht dass noch zensiert wird:
https://www.bundestag.de/webarchiv/textarchiv/2015/kw17_ak_armenier-369864