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KARLSRUHE / TRIER. Nach jahrelangen Gerichtsverfahren ist das juristische Kapitel der tragischen Amokfahrt in Trier endgültig abgeschlossen. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat die zweite Revision gegen das Urteil des Landgerichts Trier abgelehnt. Der Täter muss nun endgültig eine lebenslange Haftstrafe verbüßen und wird in einer geschlossenen psychiatrischen Einrichtung untergebracht werden.
Im Jahr 2023 hob der Bundesgerichtshof das ursprüngliche Urteil teilweise auf. Der Grund: Das Landgericht Trier habe die Schuldfähigkeit des Täters nicht ausreichend geprüft. Konkret bemängelte der BGH, dass nicht hinreichend geklärt wurde, ob der Täter während der Tat unter einem akuten Schub seiner paranoiden Schizophrenie litt. Auch der Einfluss von Alkoholkonsum auf die Tat wurde nicht ausreichend berücksichtigt.
Der Fall wurde daraufhin an eine andere Kammer des Landgerichts Trier zurückverwiesen. In diesem zweiten Prozess lag der Fokus vor allem auf dem psychischen Zustand des Täters unmittelbar vor und während der Amokfahrt. Erneut kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass der Täter voll schuldfähig war, und bestätigte die lebenslange Haftstrafe sowie die Unterbringung in der Psychiatrie.
Der Amokfahrer wurde wegen sechsfachen Mordes, zwölffachen versuchten Mordes und sechsfachen versuchten Totschlags verurteilt.