DGB-Chefin Wingertszahn fordert Gleichstellungsgesetz in Privatwirtschaft

Die Gewerkschaft macht sich für mehr sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze stark. DGB-Chefin Wingertszahn blickt auch mit Sorge auf die Lage der Krankenhäuser im Land.

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Die DGB-Chefin kämpft für mehr Tariftreue von Betrieben. Dass nur noch rund die Hälfte aller Beschäftigten in Rheinland-Pfalz unter dem Schutz eines Tarifvertrags steht, findet die Gewerkschafterin dramatisch. Foto: Sebastian Gollnow/dpa

MAINZ. Die rheinland-pfälzische DGB-Chefin Susanne Wingertszahn fordert ein Gleichstellungsgesetz in der Privatwirtschaft. «Wir müssen die Erwerbstätigkeit von Frauen in Vollzeit und in guter Arbeit erhöhen», begründete die Gewerkschafterin ihren Vorstoß. «Wir müssen Frauen aus der Teilzeit- und Minijob-Falle holen.»

Jeder siebte Beschäftigte in Rheinland-Pfalz arbeite in einem Minijob. Der Anteil der Frauen sei wesentlich höher. «Was wir brauchen, sind sozialversicherungspflichtige, gute Arbeitsplätze», mahnte die Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

«Werden Minijobs ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig, spült das Geld in die Sozialversicherungen», sagte Wingertszahn der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Und flankiert man es mit Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, holen wir Frauen raus aus der Falle.»

Wohnortnahe Gesundheitsversorgung gewährleisten

Die Gewerkschafterin forderte außerdem, dass auch nach dem Inkrafttreten der Krankenhausreform eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung aller Patientinnen und Patienten in ganz Rheinland-Pfalz gewährleistet werden müsse. Jüngst hätten fünf Krankenhäuser des DRK mit 2.500 Beschäftigten Insolvenz angemeldet.

Die Liste der Kliniken im Bundesland, die finanziell in die Bredouille kommen, werde immer länger, warnte die DGB-Chefin. «Die Krankenhäuser sind sowohl wichtig für die Gesundheitsversorgung als auch als große Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktoren.»

Bund, Länder und Kommunen sollten Hand in Hand arbeiten

Den Krankenhäusern müsse mit Hilfe von Überbrückungsmaßnahmen schnell unter die Arme gegriffen werden, um die Versorgungssicherheit der Menschen zu garantieren. Bund, Länder und Kommunen sollten Hand in Hand arbeiten, um zu tragfähigen Lösungen im Sinne der Patienten, Beschäftigten und der Versicherten zu gelangen. «Es darf keine kalte Strukturbereinigung im Krankenhaussektor geben», mahnte Wingertszahn. (Quelle: dpa)

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1 Kommentar

  1. Dumm, dümmer, DGB
    „Werden Minijobs ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig, spült das Geld in die Sozialversicherungen“ und am besten auch versteuern…..
    Und wer will dann noch einen Minijob….

    „Wir müssen Frauen in Vollzeit bringen“
    Schon mal gefragt,ob die überhaupt wollen???

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