DAUN. Ein tragischer Fall aus der Verbandsgemeinde Kelberg beschäftigt derzeit das Amtsgericht Daun: Ein 78-jähriger Vermieter soll seinem Mieter im Herbst 2023 Strom, Wasser und Heizung abgestellt haben. Der 65-jährige Mieter wird von Passanten unterkühlt auf der Straße vorgefunden und stirbt wenig später.
Wegen des Vorwurfs der unterlassenen Hilfeleistung sollte sich der Vermieter am Mittwoch vor Gericht verantworten. Da er jetzt jedoch laut Gericht nicht zur Verhandlung erschien, wurde diese auf Anfang Januar verschoben. Das berichtet der SWR am Freitag.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Vermieter vor, nicht nur die Versorgungseinrichtungen der Wohnung abgeschaltet, sondern auch das Schloss der Haustür des Mehrfamilienhauses ausgetauscht zu haben. Der 65-jährige Mieter, der an einer schweren Lungenerkrankung litt, wurde anschließend stark unterkühlt auf der Straße gefunden. Wenig später verstarb er an Herzversagen – möglicherweise ausgelöst durch die Unterkühlung in Kombination mit seiner Vorerkrankung.
Nachdem sich die Familie des Verstorbenen nicht erklären konnte, warum der Mann nicht in seine Wohnung zurückkehrte, schaltete sie die Polizei ein. Nun muss das Gericht klären, ob der Vermieter für den Tod des Mieters verantwortlich gemacht werden kann.