TRIER. Die Stadt Trier lädt Bürgerinnen und Bürger zur Mitgestaltung der Neugestaltung des Umfelds der Porta Nigra ein. Am 11. September findet eine Informations- und Mitmach-Veranstaltung im Stadtmuseum Trier statt, bei der Baudezernent Dr. Thilo Becker, Kulturdezernent Markus Nöhl und weitere Experten die bisherigen Planungen vorstellen und Anregungen sammeln wollen.
Seit 2010 beschäftigt sich die Stadt mit der Neugestaltung des Umfelds der Porta Nigra. Ein Wettbewerb wurde durchgeführt, das integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) aufgestellt und Fördergelder gesichert. Nun geht es um die konkrete Umsetzung, und die Bürger sollen ihre Meinung einbringen können.
Baudezernent Dr. Thilo Becker, bekannt für seine oft eigenwilligen Entscheidungen, gibt sich offen: „Die Bürgermeinungen sind entscheidend, um ein Umfeld zu schaffen, das sowohl den historischen Charakter der Porta Nigra bewahrt als auch aktuellen Ansprüchen gerecht wird.“
Die Veranstaltung ist thematisch breit aufgestellt: Von „Nutzbarkeit und Möglichkeiten“ über „Denkmalschutz und Archäologie“ bis hin zu „Grünraum und Nachhaltigkeit“ und „Stadtmobiliar und Ausstattung“ – die Liste der Diskussionspunkte ist lang.
Neben der Veranstaltung vor Ort wird die Bürgerbeteiligung auch online angeboten – ein Schritt, der mehr Menschen einbeziehen soll. Vom 11. September bis 13. Oktober können Bürger auf der Plattform mitgestalten.trier.de an einer Umfrage teilnehmen.
Kritik an Online-Beteiligungen und Befragungen
Oft werden solche Online-Beteiligungen als Mittel der Legitimation genutzt, ohne dass sie am Ende wirklichen Einfluss haben. Auch die parallel angebotene Übertragung der Veranstaltung auf trier.de und dem Offenen Kanal erscheint eher wie ein PR-Instrument. Wer die Stadtpolitik der letzten Jahre verfolgt hat, weiß: Entscheidungen fallen oft weitgehend unbeeinflusst von öffentlichen Diskussionen. Will die Stadtverwaltung tatsächlich die Meinungen der Bürger hören, oder dienen die Veranstaltungen lediglich der Absicherung bereits festgelegter Pläne? So mancher Bürger befürchtet, dass ihre Beteiligung nicht mehr als ein symbolisches Anhörungsritual ist – wertvoll für die Statistik, aber ohne echten Einfluss.