In Kitas fehlt es zunehmend an Personal, was sich durch die steigenden Krankheitsausfälle bei Erzieherinnen und Erziehern deutlich zeigt. Eine aktuelle Auswertung der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass Beschäftigte in der Kinderbetreuung im Jahr 2023 in Rheinland-Pfalz durchschnittlich etwa 30 Tage krankgeschrieben waren. Zum Vergleich: Über alle Berufsgruppen hinweg lag die Zahl der Krankentage bei rund 21 Tagen.
Die steigenden Ausfallzeiten, insbesondere aufgrund psychischer Erkrankungen, verschärfen den ohnehin bestehenden Personalmangel in den Kitas.
Die Stiftung stützt sich auf Daten der Krankenkassen und weist darauf hin, dass die Ausfallzeiten im Kita-Bereich bundesweit um etwa 26 Prozent angestiegen sind. Besonders besorgniserregend ist, dass psychische Erkrankungen einen erheblichen Teil der Krankmeldungen ausmachen. Die Bertelsmann-Stiftung und das Fachkräfte-Forum, bestehend aus Kita-Fachkräften und Leitungskräften, fordern daher dringend politische Maßnahmen. Es brauche eine gesetzlich verankerte Finanzierung für qualifiziertes Vertretungspersonal, um den wachsenden Herausforderungen im Kita-Alltag zu begegnen.
Die Expertin der Bertelsmann Stiftung, Anette Stein, warnt vor einem Teufelskreis: Je mehr Fachkräfte krankheitsbedingt ausfallen, desto größer wird die Belastung für die verbleibenden Mitarbeiter. Dies beeinträchtigt die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung erheblich. Die Stiftung fordert daher eine gesetzlich verankerte Finanzierung für qualifiziertes Vertretungspersonal während Ausfallzeiten.
(Quelle: Bertelsmann-Stiftung)