Tiefrote Zahlen: Biontech macht mehr als eine Milliarde Euro Verlust

Die Jahre satter Einnahmen durch den Corona-Impfstoff sind längst vorbei. Biontech steckt alle Kraft in die Entwicklung neuer Produkte und schreibt im ersten Halbjahr unter dem Strich tiefrote Zahlen.

10
Biontech sitzt in der Straße «An der Goldgrube» - und genau die war das Unternehmen eine Zeitlang auch für die Kommunalfinanzen. Foto: Andreas Arnold/dpa (Archivbild)

MAINZ. Auf dem Weg zur Zulassung neuer Produkte etwa zur Behandlung von Krebs muss Biontech im zweiten Quartal einen hohen dreistelligen Millionenverlust hinnehmen.

Das Defizit war mit 807,8 Millionen Euro mehr als viermal so groß wie im Vorjahreszeitraum, als ein Verlust von 190,4 Millionen zu Buche stand. Im ersten Halbjahr 2024 summierte sich der Nettoverlust auf 1,12 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen mitteilte. Im Vorjahreshalbjahr war noch ein Gewinn von 311,8 Millionen eingefahren worden.

Biontech will 2026 erste Krebs-Zulassung bekommen

«Wir machen Fortschritte hin zu unserem Ziel, ein Unternehmen mit zugelassenen Medikamenten gegen Krebs und Infektionskrankheiten zu werden», sagte Unternehmenschef und Mitbegründer Ugur Sahin. Allein im zweiten Quartal investierten die Mainzer nach eigenen Angaben 525,6 Millionen Euro in «nicht-Covid-19-bezogene Aktivitäten», also vor allem in die Onkologie und Präparate gegen Infektionskrankheiten – das waren den Angaben zufolge rund 90 Prozent aller Forschungs- und Entwicklungskosten.

Ugur Sahin, Mitgründer und Vorstandsvorsitzender von Biontech, während eines Besuchs des Biontechstandortes Görzhausen I bei einer Pressekonferenz. Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Nach wie vor strebt Biontech eine erste Marktzulassung für ein Krebsmedikament im Jahr 2026 an, ab dann seien jährliche Marktzulassungen in der Onkologie geplant.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet das Unternehmen nach Erlösen von 128,7 Millionen Euro im zweiten Quartal (167,7 Mio. im Vorjahreszeitraum) nach wie vor mit einem Gesamtumsatz von 2,5 bis 3,1 Milliarden Euro, wobei das Gros der Erlöse im vierten Quartal erwartet werde.

Covid-19-Impfstoff bringt immer weniger Geld

Den neuerlichen Umsatzrückgang im zweiten Quartal erklärte Biontech mit schrumpfenden Einnahmen mit Covid-19-Impfstoff, die Nachfrage werde immer saisonaler. Finanzvorstand Jens Holstein erwartet, dass in diesem Geschäft der Tiefpunkt für das laufende Geschäftsjahr erreicht ist.

Begonnen haben die Mainzer mit der Markteinführung eines angepassten Covid-19-Impfstoffs für die Impfsaison 2024/25, Zulassungen gibt es demnach bereits für die EU und Großbritannien, weltweit laufen nach Biontech-Angaben in mehr als 40 Ländern Zulassungsanträge. In den USA rechnet Biontech mit einer Zulassung bis Mitte September, wie Sahin erklärte.

Finanzvorstand Holstein sagte, Biontech fokussiere sich im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres 2024 auf die langfristige Wachstumsstrategie, vor allem den Fortgang laufender klinischer Studien – diese laufen zu mehreren Krebsarten oder zu kombinierten Impfstoffen wie einem gegen Covid-19 und Influenza – sowie den Ausbau von Produktionskapazitäten etwa für mRNA am Stammsitz in Mainz sowie in Marburg.

Vorheriger ArtikelFreiwilligen Feuerwehr Bausendorf stellt neues Löchgruppenfahrzeug in Dienst
Nächster ArtikelFreilichtmuseum Roscheider Hof erhält Auszeichnung als „Museum des Monats“ August

10 Kommentare

  1. An der Goldgrube ist vorbei, Niemand fällt mehr auf Eure Versprechungen rein, nie mehr wieder. Ihr habt so viel Schaden angerichtet.

    • Welchen Schaden meinen Sie? Eher doch wurden schwere Verläufe verhindert, aber Sie haben bestimmt einen besseren Überblick durch Tik Tok und Youtube gewonnen auch sind Sie kein Schlafschaf und wissen Bescheid…..Schade nur, daß Sie nichts zu sagen haben und auch sonst eher ein unbedeutenden Licht sind.

      • Super Antwort Bernd! Das meine ich mit voller Überzeugung.
        Eigentlich kommentiere ich hier nicht, in der Regel sind mir die Kommentare zu flach. Aber Ihre Antwort trifft den Nagel auf den Kopf.
        Leute ohne fachliches Hintergrundwissen aber hauptsache mal dummschwätzen. Das wird bestimmt noch mehr im Laufe des Tages.

      • Genau richtig. Phoenix, ARD, ZDF u.v.a. betreiben Kanäle auf YouTube.
        Dort findet man fast alle Nachrichten und Talk-Runden dieser Medien.
        Bitte nicht anschauen.

      • @ Bernd und den Schmitt

        Zitat: “ Schade nur, daß Sie nichts zu sagen haben und auch sonst eher ein unbedeutenden Licht sind. “ Zitat: “ Super Antwort Bernd! Das meine ich mit voller Überzeugung. “

        Das sind beeindruckende Kommentare von bedeutenden Geistesgrössen. Der eine diffamiert Menschen mit einer anderen Meinung als unbedeutende Lichter,der andere ist davon begeistert. Sachliche Argumente sind – wie so häufig bei diesen typischen Vertretern der neuen Diskussionskultur – nicht vorzufinden.

        Was soll man nun von solchen Aussagen halten? Offensichtlich können,wollen oder dürfen sich beide „Experten“ nicht der Realität stellen. Denn in den kürzlich veröffentlichten RKI Protokollen kann man beispielsweise nachlesen, dass sich die Wissenschaftler des RKI durchweg einig waren, dass diese Nukleinspritzen keineswegs „schwere Verläufe verhindern“.

        In den Protokollen stehen auch noch viele andere interessante Aussagen der unbestritten hochkompetenten Experten des RKI, z.B. zum Thema Masken, Schulschliessungen,Lockdowns etc.

        Die Faktenlage auf Basis dieser veröffentlichten Protokolle ist eindeutig: die politischen Entscheidungsträger haben in den letzten Jahren durchweg GEGEN die fachlichen EInschätzungen der RKI Experten gehandelt. Diese Problematik und die Frage nach dem WARUM wird leider nicht thematisiert.

        Unklar ist warum die geschätzten Mitkommentatoren an ihrer längst widerlegten These festhalten.Damit geraten wir in den Bereich der Spekulation. Ich vermute dass sich diese beiden Herren seinerzeit begierig auf das Angebot mit der kostenlosen Zusatzbratwurst gestürzt haben und jetzt die potentiellen künftigen Auswirkungen hinsichtlich ihrer Gesundheit verdrängen. Das wäre eine Erklärung für die faktisch und inhaltlich längst widerlegten Kommentare der Herren.

        Das Leben lehrt, dass man die Realität einige Zeit ignorieren, verdrängen oder dagegen ankämpfen kann,trotzdem ist die Realität da. Insofern wünsche ich beiden geschätzten Kommentatoren eine gute körperliche Gesundheit für die Zukunft, die intellektuelle Kapazität hinsichtlich der Wahrnehmung von Fakten hat offensichtlich schon einigen Schaden erlitten.

        [ Ihr werdet nichts mehr besitzen aber trotzdem glücklich sein ….]

        • Ich schliesse Sie ausdrücklichen in meinen Kommentar oben mit ein, ich glaube kaum, das Sie die RKI files gelesen haben, Menschen wie Sie, scheinen einen deutlich größeren Schaden erlegen zu sein, typisch für AFDfanboys. Es wurde eindeutig belegt, das die Masken geholfen haben besser durch die Pandemie zu kommen genauso wie die Impfung (Quelle RKI files)

          • @ Zitate Bernd “ ich glaube kaum, das Sie die RKI files gelesen haben “

            “ Es wurde eindeutig belegt, das die Masken geholfen haben besser durch die Pandemie zu kommen genauso wie die Impfung (Quelle RKI files) “ “ typisch für AFDfanboys …. “

            Wieder der gläubige Liebhaber von kostenlosen Bratwürsten namens Bernd, der glaubt etwas zu wissen und Falschmeldungen verbreitet. Was steht denn nun wirklich in den RKI Files über die Masken,bzw. was wurden von den RKI Experten zum Thema Masken empfohlen?

            Dort steht: „Die Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung wird nicht empfohlen.“ Und diese Einschätzung wurde von den RKI-Experten auch in der Folgezeit nicht revidiert. Mehrfach wird sogar betont, dass FFP2-Masken für den Großteil der Bevölkerung nicht geeignet seien und sogar schädlich sein können.

            Da der Bernd nicht in die Protokolle reingeschaut hat (man kann die sich übrigens runterladen und mit der Suchfunktion nach bestimmten Begriffen schnell die gewünschten Passagen finden) helfe ich gerne mit einigen Zitaten aus den Protokollen zum vom Bernd angesprochenen Thema Masken weiter. Nachstehend Zitate der EXPERTEn des RKI zum Thema Masken.

            „Die Anwendung von FFP Masken in der allgemeinen Bevölkerung wird nicht empfohlen.“ (29.07.2020)

            „Stellungnahme zu FFP2-Masken in Allgemeinbevölkerung: Anwendung von FFP2-Masken setzt Schulung voraus, da komplexer in der Anwendung als MNS (Mund-Nasen-Schutz), selbst mit Schulung viel Fehlanwendung u.a. bei med. Personal, Maske muss individuell angepasst werden.“ (23.10.2020)

            „FFP2-Masken sind eine Maßnahme des Arbeitsschutzes/ Wenn Personen nicht geschult/qualifiziertes Personal sind, haben FFP2 Masken bei nicht korrekter Anpassung und Benutzung keinen Mehrwert.“ (30.10.2020)

            „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“ (30.10.2020)

            „Falls Fragen zu FFP2-Masken für Risikogruppen kommen: diese können den Risikogruppen nicht auf Dauer zugemutet werden. Sind nur für die unmittelbare, medizinische Arbeit vor Ort und für einen begrenzten Zeitraum gedacht (nach 75 Minuten Tragen sollte eine 30-minütige Pause eingelegt werden).“ (02.11.2020)

            „Internationale Empfehlungen sehen das Tragen von FFP2 in der Allgemeinbevölkerung nicht vor bzw. sprechen sich explizit dagegen aus. WHO: Überarbeitung der Empfehlung z.Zt. nicht vorgesehen.“ (15.01.2021)

            „Überprüfung Maskenempfehlung (Bayern Pflicht FFP2-Masken im ÖPNV & Einzelhandel): Es gibt keine Änderung der bereits bekannten Evidenz zum Tragen von FF2 in der Allgemeinbevölkerung. Die Passform/der Dichtsitz um eine Eindämmung zirkulierender respiratorische Erreger zu gewährleisten muss sichergestellt werden. Bei nicht korrekter Anwendung ist ein Eigenschutz, der über einen Effekt eines korrekt getragenen MNS hinausgeht nicht vorhanden.“ (15.01.2021)

            „Das RKI empfiehlt weiterhin FFP2 prioritär für medizinisches Personal. Keine explizite Empfehlung/ Verbot für das Tragen in anderen Bevölkerungsgruppen.“ (15.01.2021)

            „Keine fachliche Grundlage zur Empfehlung FFP2-Maske für die Bevölkerung vorhanden, daher Warnung vor unerwünschten Nebenwirkungen hinzufügen.“ (18.01.2021)

            Unser Mitkommentator Bernd gehört also zu den Personen, die gerne ohne vertiefte Kenntnis der Fakten Dinge als Wahrheit postulieren, die ihrem Weltbild entsprechen. Ich will diese unangenehme Eigenschaft nicht weiter bewerten, natürlich machen Diskussionen mit diesen Menschen wenig Sinn. Nix wissen aber immer die Klappe aufreissen und andere Menschen mangels Argumente beispielsweise als „AFDFanboy“ diffamieren.

            Interessanter ist doch die Frage WARUM die Verantwortlichen aus der Politik GEGEN die Empfehlungen der RKI Experten gehandelt haben????

    • Es war einmal ein grauer Spatz, der saß ganz oben auf dem Dache und unten hielt die Mietzekatz’schon seit geraumer Weile Wache.

      Da sagte sich das Spätzlein keck: „Mich kann das Biest nicht überlisten!“

      Bums, kam ein Habicht um die Eck‘,und holte sich den Optimisten. –
      So kann es allen denen gehn, die glauben, nur sie wär’n die Schlauen.
      Man darf nicht nur nach unten sehn,man muß auch mal nach oben schauen!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Die Redaktion behält sich vor, Lesermeinungen zu kürzen. Es besteht kein Anspruch auf die Veröffentlichung Ihrer zugesandten Meinungen. Klarname ist nicht erforderlich. Eine E-Mail-Adresse muss angegeben werden, wird aber nicht veröffentlicht.