Pronsfeld: Beschäftigte von Arla Foods treten erstmals in Warnstreik

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Blick auf eine neue Produktionsanlage für Milchpulver der Molkereigenossenschaft Arla Foods am Eifel-Standort Pronsfeld. Foto: Arla Foods/dpa/Handout

TRIER/PRONSFELD. Die Beschäftigten der Früh- und Spätschicht der Arla Foods Deutschland (Produktion) und der kürzlich erst abgespaltenen Arla Foods Logistics GmbH in Pronsfeld treten am Dienstag, den 11.06.2024 ab 12.30 Uhr erstmalig in einen mehrstündigen Warnstreik im Rahmen der laufenden Entgelttarifverhandlungen bei der Genossenschaft. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Region Trier ruft die rund 1.000 Beschäftigten zur Arbeitsniederlegung auf.

Bislang legte die Arbeitgeberseite laut der Gewerkschaft kein akzeptables Angebot auf den Tisch. Das Unternehmen bot lediglich 6 % für nächstes Jahr bei einer Vertragslaufzeit von 24 Monaten. Darüber hinaus sollte es eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1500 Euro für die gesamte Laufzeit geben. „Angesichts der blendenden wirtschaftlichen Situation, der weiterhin hohen Kaufkraftverluste der Beschäftigten aufgrund der hohen Preissteigerungen, ist das letzte Angebot immer noch ein Hohn bei rechnerisch nur 3 % pro Jahr“, so Jerome Frantz, Verhandlungsführer und Geschäftsführer der NGG Trier. Wie die Medien bereits berichteten, ist der von Arla an die eigenen Genossen ausgezahlte Milchpreis auf einem Rekordhoch.

„Dem steht entgegen, dass die Beschäftigten bei ARLA weniger bekommen als die meisten anderen Beschäftigten in der deutschen Milchindustrie. Das passt einfach nicht zusammen!“, so Frantz weiter. Die Forderung nach einer unbefristeten Übernahme der Auszubildenden und stark verbesserten Vergütungen sei aufgrund des Fachkräftemangels in der Eifel laut Frantz ebenfalls unumgänglich.

„Hinzu kommt, dass die neu ausgegliederte Logistik nicht tarifgebunden und die Beschäftigten deshalb stinksauer sind. Mittlerweile sind fast alle bei uns in der NGG organisiert“, berichtete die für den Betrieb zuständige Gewerkschaftssekretärin, Anna-Lena Bindges. „Die Versorgung des Handels und der Konsumenten wird wohl eher keine Milchknappheit spüren, aber es soll auch nur ein erster Warnschuss sein, auch an die Konzernzentrale nach Dänemark. Dort wurde bereits vor kurzem erstmalig gestreikt, nun ist die Eifel dran. Die Kolleginnen und Kollegen werden mit dem Warnstreik die Forderung nach einer Tarifsteigerung von 10 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten unterstreichen und die Arbeitgeberseite auffordern, beim kommenden Verhandlungstermin am 13. Juni ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen“, gibt sich Bindges selbstsicher.

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1 Kommentar

  1. Das Arla die Milch der Landwirte so gut bezahlt, ist mir nicht bekannt. Ich bin Lieferant bei Arla und bin sehr unzufrieden

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