Deutschland gilt seit jeher als Industrie-Exportland. Heimische Erfindungen finden sich in den Fabriken dieser Welt und halten die Wirtschaft auf Hochtouren. Doch deutsche Ingenieurskunst findet sich auch an ungewöhnlichen Orten wie Spielbanken. Dort steht ein Gerät, dessen Erfindung auf einen Auswanderer aus Bayern zurückgeht.
Spielautomaten gehören heute in aller Welt zur fixen Ausstattung jedes Casinos. Das gilt für stationäre Spielbanken ebenso wie für Online-Casinos. Dort findet sich die Schöpfung von Charley Fey unter dem Namen Online Slots und ist in zahllosen Varianten präsent.
Ein Bayer erfand den Vorläufer
Die Geschichte der Spielautomaten beginnt in einer bayrischen Kleinstadt namens Vöhringen. Dort wuchs Charles Vey unter dem Namen Augustinus Josephus Fey auf. Schon im Alter von 15 Jahren wanderte er in die USA aus und wurde als Erfinder des „einarmigen Banditen“ weltbekannt. Dessen Funktionsweise stand am Anfang einer Entwicklung, die bei den heute bekannten modernen Online-Slots vorläufig endete. Doch wie funktionieren diese Geräte eigentlich?
Schon die ersten Geräte hatten drei Walzen mit unterschiedlichen Symbolen. Die erste Auszahlungsfunktion war noch mechanisch konstruiert, doch im Prinzip hat sich in der Funktionsweise nicht allzu viel verändert. Längst existieren unzählige Varianten von Slots. Diese waren zunächst mechanische Geräte, bevor die Elektronik Einzug hielt. Mit dem Einbau von Mikrochips wurden die Spielautomaten immer komplexer, bevor sie in vielen Bereichen die physische Welt hinter sich ließen und als Softwareprodukt in der digitalen Welt für Spannung sorgten. Für den geregelten und fairen Ablauf sorgen heute die Zufallsgeneratoren.
Die Rolle der Zufallsgeneratoren
Der Zufallsgenerator des Spielautomaten bestimmt heute, wer wie viel, wann, gewinnt. Dabei handelt es sich um einen Algorithmus, der kontinuierlich zufällige Zahlen generiert. Diese Zahlen bestimmen in weiterer Folge die Position der jeweiligen Walze bei jedem Dreh, den ein Spieler startet.
Dabei arbeitet er mit sehr hoher Geschwindigkeit. Pro Sekunde werden so Tausende von zufällig generierten Zahlen erzeugt. Drückt der Spieler des Slots auf den Spin-Button, liest das System eine dieser Zahlen aus und bestimmt damit die Position der Walzen. So wird das Ergebnis jedes einzelnen Drehs völlig zufällig bestimmt. Weder der vorherige noch der nächste Spin beeinflussen dieses Ergebnis.
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Nur so können die Hersteller Fairness garantieren. Damit dies auch so bleibt, lassen alle seriösen Anbieter die Funktionsweise ihrer Zufallsgeneratoren regelmäßig von unabhängigen Prüfstellen testen. Die anschließend ausgestellten Zertifikate garantieren zufällige und faire Ergebnisse. Die Prüfverfahren beinhalten nicht nur mathematische Analysen, sondern auch umfangreiche Tests, die sicherstellen sollen, dass keinerlei Manipulation möglich ist.
Kriterium Auszahlungsquote
Geht es darum, herauszufinden, wie häufig Gewinne an die Spieler ausbezahlt werden, dann wird die Auszahlungsquote interessant. Der sogenannte „Return to Player“ (RTP) gibt an, wie viel der ursprünglich eingesetzten Gelder wieder an die Spieler zurückfließt. Liegt der RTP laut Hersteller beispielsweise bei 95 Prozent, dann bedeutet dies, dass bei einem Einsatz von 100 Euro im Schnitt 95 Euro als Gewinne ausgezahlt werden. Die restlichen 5 Euro gehen als Gewinn an das jeweilige Casino.
Die Auszahlungsquote jedes einzelnen Slots wird bereits in der Programmierung des Spiels vom Hersteller festgelegt. Dabei handelt es sich jedoch um eine Langzeitberechnung. Damit lassen sich jedenfalls nicht längere Phasen von Gewinnen oder Verlusten vorhersagen, weil es sich um einen statistischen Wert handelt.
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Der Hausvorteil ergibt sich aus der Differenz zwischen dem eingesetzten Geld und dem RTP. Damit finanziert das Casino seine Kosten und erwirtschaftet seinen Gewinn. Für die Auszahlungsquote gibt es grundsätzlich keine Vorgaben, doch Spieler bevorzugen naturgemäß jene Slots, die einen hohen RTP aufweisen.
Die Psychologie hinter den Spielen
Spielautomaten sind heute nicht nur technologisch weit fortgeschritten, sondern setzen auch auf psychologische Tricks, um die Spieler längerfristig an sich zu binden. Das kann dazu führen, dass manche von ihnen eine Sucht entwickeln.
Slots sollen ihre Spieler fesseln, daher beginnt der Einsatz der Psychologie bereits bei der optischen Gestaltung. Helle Lichter, bunte Farben und ein ansprechender Sound sorgen für Aufmerksamkeit und vermitteln ein Gefühl der Spannung und Aufregung.
Dieser Effekt wird noch verstärkt, wenn ein Ergebnis des Spins vorliegt. Sei es ein Gewinn oder ein knapp verpasster Geldregen, Optik und akustische Effekte sollen die Spieler dazu motivieren weiterzuspielen. Dabei setzen die Hersteller auf das sogenannte „Near Misses“-Prinzip.
Dabei handelt es sich um Kombinationen, die knapp an einem Gewinn vorbeischrammen. Das Gefühl, um ein Haar etwas gewonnen zu haben, stärkt das Verlangen weiterzumachen.
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Daneben setzen die Hersteller gerne auf das Prinzip der variablen Belohnungen. Dabei treten Gewinne in unterschiedlicher Höhe in unregelmäßigen Abständen auf. Dabei handelt es sich um einen Verstärker, der das Suchtpotenzial fördert. Belohnungssysteme von Slots sind nicht vorhersehbar und sorgen dafür, dass die Spannung kontinuierlich hochgehalten wird. Schließlich hofft jeder Spieler, dass ein Gewinn in Reichweite ist. Die Chance, rund um die Uhr spielen zu können, fördert das Suchverhalten zusätzlich.
Moderne Spielautomaten haben einen weiten Weg hinter sich gebracht und sind heute komplexe Spiele geworden. Doch die Möglichkeit zur Programmierung und Kontrolle hat dafür gesorgt, dass die Chance auf einen Gewinn ausschließlich auf mathematischen Wahrscheinlichkeiten beruht und Manipulation bei seriösen Casinos ausgeschlossen werden kann