Einzigartiges Projekt: Regionaler Strommarkt startet in der VG Saarburg-Kell

Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell können ab Mai vor Ort erzeugten Ökostrom aus erneuerbaren Energien beziehen – ein bislang einzigartiges Projekt in Rheinland-Pfalz.

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hintere Reihe v. l. n. r.: Oliver Schubert (Westenergie AG – Leiter Kommunale Lösungsfabrik) Thomas Oppelt (Geschäftsführer Bayernwerk Regio Energie GmbH) Christina Barchmann (Bayernwerk Regio Energie GmbH) Christian Nathem (Westenergie AG – Kommunales Partnermanagement Region Trier) Moritz Petry (Geschäftsführer Gemeinde- und Städtebund RLP) Bürgermeister Jürgen Dixius Erste Beigeordnete Simone Thiel vordere Reihe v.l.n.r. Marco Felten (Westenergie AG - Leiter Kommunales Partnermanagement Region Trier) Gerd Benzmüller (Geschäftsführer Mosel-Saar-Hochwald Energie GmbH). Foto: VG Saarburg-Kell

SAARBURG. Mit Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie aus der Nachbarschaft den Wäschetrockner starten, das E-Bike laden oder den Kühlschrank laufen lassen – diese Idee aus regionaler Erzeugung und nachhaltiger Nutzung von erneuerbarem Strom steht hinter dem Konzept des „Regionalen Strommarktes“.

Die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell hat nun gemeinsam mit der Westenergie AG den ersten lokalen Energiemarkt in Rheinland-Pfalz beschlossen, der ab dem 6. Mai 2024 allen Bürgerinnen und Bürgern mit dem Tarif „Mosel-Saar-Hochwald-Strom“ 100 Prozent zertifizierten Ökostrom aus der Region anbieten wird.

Am 24. April kamen Bürgermeister Jürgen Dixius und Erste Beigeordnete Simone Thiel mit Vertretenden von Westenergie sowie den Partnerunternehmen Mosel-Saar-Hochwald Energie GmbH und Bayernwerk Region Energie GmbH zusammen, um die entsprechenden Verträge für das richtungsweisende Projekt zu unterzeichnen.

„Das neue Angebot ist ein wichtiger Schritt in eine regionale, dezentrale, regenerative und ökologische Stromversorgung unserer Verbandsgemeinde – Energie aus der Heimat, die hier erzeugt und verbraucht wird. Denn dank eines breiten Mix regenerativer Energiequellen nehmen wir bereits heute eine führende Position im Bereich der erneuerbaren Energien ein und speisen mehr Energie in das Stromnetz, als wir aktuell verbrauchen. Mit dem regionalen Strommarkt wird die Verbandsgemeinde zu einem Vorreiter der Energiewende“, erklärte Bürgermeister Jürgen Dixius.

„Das ist ein hervorragendes Beispiel für gelebte Energiewende vor Ort, damit jeder mit dem Strombezug aus der Nachbarschaft zur Verbesserung der Klimabilanz vor Ort beitragen kann“, ergänzte Moritz Petry, Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes in Rheinland-Pfalz, der ebenfalls bei der Eröffnung des regionalen Strommarktes zugegen war.

Erster Regionaler Strommarkt in Rheinland-Pfalz

Marco Felten, Leiter der Region Trier bei Westenergie, fügte hinzu: „Es gibt ein Bedürfnis der Menschen nach regionaler Nähe, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Wir freuen uns, die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell bei der Entwicklung des ersten ‚Regionalen Strommarktes‘ in Rheinland-Pfalz unterstützen zu können. So können die Bürgerinnen und Bürger ihre Erzeugungsanlagen in den Strommarkt einbringen oder regenerativen Strom aus regionaler Herkunft beziehen. Auf diese Weise schonen wir gemeinsam die Umwelt und stärken gleichzeitig die energetische Unabhängigkeit.“

Und so funktioniert’s: Die Mosel-Saar-Hochwald Energie GmbH und das Partnerunternehmen Bayernwerk Regio Energie GmbH werden gemeinsam den lokalen Ökostrom-Tarif „Mosel-Saar-Hochwald-Strom“ anbieten. Der zertifizierte Strom wird zu 100 Prozent regenerativ erzeugt und stammt zum Beispiel aus regionalen Wasserkraftwerken. Strom aus Windkraft und Photovoltaikanlagen aus direkter Nachbarschaft wird dabei den Strommix zunehmend komplettieren. Eine Beteiligung weiterer Energieerzeuger aus der Nähe, idealerweise mit einer Leistung größer als 100 Kilowatt-Peak (kurz: kWp), ist weiterhin möglich.

Alle Informationen zum Regionalen Strommarkt in der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell können Interessenten ab dem 6. Mai im Internet unter der URL www.msh-strom.de finden.

Dort wird auch der Bezug des Stromproduktes „Mosel-Saar-Hochwald-Strom“ möglich sein. Anhand eines „Energiemonitors“ können Interessierte sich außerdem die Entwicklung des Anteils regionaler Stromerzeugung sowie den aktuellen Verbrauch anschauen.  Weitere Einspeiser erneuerbarer Energien aus der näheren Umgebung können sich jederzeit am Projekt „Regionaler Strommarkt“ beteiligen und sich für die Vermarktung ihres Stroms direkt registrieren.

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