BOPPARD. Der Verband Kita-Fachkräfte Rheinland-Pfalz warnt vor einer Verschlechterung der Arbeitsbedingungen durch das 2021 eingeführte Kita-Gesetz. «In keinem Bereich fand bislang wirklich eine Verbesserung statt», sagte Nadine Zimmer, die für den Verband eine Umfrage durchführte, am Montag.
«Das Kindeswohl ist permanent gefährdet. Kinder, Eltern und Fachkräfte erleben schlechte Rahmenbedingungen.» Aktuell bedeute das Kita-Zukunftsgesetz weniger Qualität, weniger Kindeswohl und weniger Zeit für das einzelne Kind.
Das lang kontrovers diskutierte Gesetz war 2021 vollständig in Kraft getreten. Eltern haben danach einen Rechtsanspruch auf eine tägliche siebenstündige Betreuung am Stück und mehr Mitwirkungsmöglichkeiten. Für die Kita-Träger gibt es ein neues System zur Personalberechnung. Zudem wurde ein sogenanntes Sozialraumbudget eingeführt, mit dem Kita-Sozialarbeit gefördert werden kann.
Bei der Online-Umfrage unter pädagogischem Personal aus Rheinland-Pfalz nahmen laut Verband im Frühjahr 2023 rund 1000 Menschen teil. Vor allem fehlende Zeit und Personalmangel wurde von den Befragten als problematisch empfunden. Die Mehrheit der Befragten fühlte sich demnach überfordert.
«Die Probleme waren schon vorher da, aber die sind jetzt massiver», sagte Claudia Theobald, Verbandsvorsitzende. «Weil jetzt alle Kinder durchgehend in der Kita betreut werden.» Die Puffer, die es vorher noch in Randzeiten gegeben habe, gebe es nun nicht mehr. «Und durch diese Arbeitsverdichtung entsteht ein riesiger Druck und der wird eben nicht durch die Personalisierung ordentlich abgebildet.» (Quelle: dpa)