SAARBRÜCKEN. Die Kriminalität ist im Saarland im vergangenen Jahr deutlich angestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik für 2022 vor, die Innenminister Reinhold Jost (SPD) am Donnerstag mit Spitzenvertreterinnen der Polizei präsentierte.
Demnach wurden 68.139 Delikte verzeichnet – und damit 9488 oder 16,2 Prozent mehr als im Vorjahr 2021. Damals war die Zahl der polizeilich erfassten Straftaten im Saarland auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre gesunken. Vor allem deshalb, so Jost, weil die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie dazu geführt hätten, dass sich große Teile des Lebens in den nicht-öffentlichen Teil verschoben hätten. «Das hat die Kriminalitätsentwicklung beeinflusst», sagte der Minister. Mit der Lockerung und dem Wegfall der Maßnahmen sei wieder ein steigendes Fallzahlaufkommen festzustellen. Dennoch lägen die Werte noch immer deutlich unter denen der Vor-Corona-Zeit.
Den größten Anstieg bei den Fallzahlen gab es 2022 bei den Straftaten zum Nachteil älterer Menschen (plus 176,7 Prozent) und gegen die sexuelle Selbstbestimmung (plus 40,1 Prozent). Doch auch die Aufklärungsquote stieg: Mit insgesamt 59,8 Prozent liege das Saarland über dem Bundesschnitt von 57,3 Prozent. (Quelle: dpa)