Schwach bei Wind und Sonne: Rheinland-Pfalz verpasst auch 2022 seine Energie-Ausbauziele

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Bisher liegen alle Standorte für Windkraftanlagen in der Region Trier außerhalb des Stadtgebiets, zum Beispiel in der Nähe von Trierweiler. Foto: Rathaus Zeitung Trier

MAINZ. Beim geplanten Ausbau von Wind- und Sonnenenergie hat Rheinland-Pfalz seine Ausbauziele das zweite Jahr in Folge verfehlt.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) Rheinland-Pfalz rief am Freitag die Landesregierung dazu auf, «den Ausbau der Erneuerbaren drastisch zu beschleunigen». Wegen der bisher niedrigen Ausbauzahlen sorgten sich die Stadtwerke und kommunalen Energieversorger um die Klimaziele im Land.

Der Verband verwies auf Daten des Instituts für regenerative Energiewirtschaft, wonach in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr lediglich Windkraftanlagen mit einer Leistung von 68 Megawatt hinzugekommen sind – statt der im Koalitionsvertrag von 2021 angestrebten 500 Megawatt. Bei der Photovoltaik kamen 2022 insgesamt 338 Megawatt an Leistung dazu; auch hier liegt die angestrebte Messlatte bei 500 Megawatt.

Wenn das Ziel erreicht werden solle, bis 2030 die Stromerzeugung vollständig mit erneuerbaren Energien zu decken, «müssen wir bei der Windenergie nun 600 Megawatt jährlich zubauen», erklärte der VKU-Landesgruppenvorsitzende und Geschäftsführer der Stadtwerke Speyer, Wolfgang Bühring. «Stand heute braucht man schon viel Fantasie, um sich vorzustellen, wie das realisiert werden soll.»

Bühring forderte, die Genehmigungsverfahren für neue Windräder und Photovoltaik-Anlagen zu straffen. Die natur- und artenschutzfachlichen Verfahren sollten «auf das notwendige Minimum reduziert werden». Die eigentliche Bedrohung für die Artenvielfalt sei schließlich die Klimakrise. «Unterm Strich hilft jedes hier erzeugte Gigawatt aus Wind und Sonne nicht nur dem Klimaschutz, sondern auch unabhängiger zu werden und die Preise zu dämpfen.»

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