Gaspreis zu hoch: BASF fährt Produktion zurück

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Ein Logo des Chemiekonzerns BASF ist im Stammwerk auf einem großen Lagerbehälter zu sehen. Foto: Uwe Anspach/dpa

LUDWIGSHAFEN. Dem Chemiekonzern BASF machen die steigenden Gaspreise zunehmend zu schaffen. «Wir müssen wirtschaftliche Entscheidungen treffen, ob wir bestimmte Anlagen bei diesen Preisen laufen lassen können oder nicht», sagte BASF-Finanzchef Hans-Ulrich Engel im Gespräch mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. So habe etwa die BASF-Ammoniakproduktion an den Standorten Antwerpen und Ludwigshafen an zwei der drei Anlagen seit März «über weite Teile des Jahres gestanden». Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht.

Das benötigte Ammoniak habe BASF zum Teil auf dem Weltmarkt billiger zugekauft, als es das Unternehmen hätte selbst produzieren können. «Den Sommer über ging das ganz gut», sagte Engel. «Wir müssen schauen, wo es betriebswirtschaftlich Sinn ergibt zu produzieren. Wo der Markt nicht bereit ist, die entsprechenden Preise zu zahlen, bleibt uns nichts anderes übrig, als die Produktion zurückzunehmen.»

BASF habe in den ersten drei Quartalen des Jahres die Preise im Schnitt um 13 Prozent erhöht, sagte Engel. «Das ist eine gewaltige Größenordnung, aber deckt nicht die gesamte Kostensteigerung insbesondere von Rohstoffen und Energie ab.» Zuletzt seien im europäischen Handel Gaspreise von etwa 140 Euro pro Megawattstunde aufgerufen worden. «Früher zahlte man in Nordwesteuropa etwa 20 bis 25 Euro. Wir erleben aktuell keinen Gasmangel, sondern eine Gaspreiskrise.» Der Preis schwanke extrem. «Im Grunde könnte man den Gaspreis zurzeit quasi vom Thermometer ablesen – je niedriger die Temperatur, desto höher der Gaspreis.»

Wegen der gestiegenen Kosten fahre BASF seinen Gasbedarf stark zurück – in den vergangenen drei Monaten sei der Verbrauch um etwa 30 Prozent zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagte Engel. «Wir können etwa zur Stromproduktion zum Teil Erdgas durch Heizöl ersetzen.» Insgesamt gebe es aber einen «bunten Strauß» von Maßnahmen, insbesondere auch Produktionskürzungen.

Allein bei den Energiekosten habe es in den ersten neun Monaten des Jahres eine Steigerung von mehr als zwei Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gegeben, sagte Engel. Zum größten Teil habe BASF die Kosten aufgrund starker Nachfrage weitergeben können. Seit Mitte Juli sei die Nachfrage aber schwächer geworden, vor allem in Europa, aber auch in Asien und in geringerem Umfang in Nordamerika.

Die Abschwächung der Nachfrage sei auch im Oktober und November weitergegangen. «Wenn ich mir den Auftragseingang anschaue, dürfte sich diese Entwicklung im Dezember fortsetzen», sagte Engel. Aus den Auftragseingängen könne er keine Belebung erkennen. (Quelle: dpa)

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4 Kommentare

  1. Dieser Artikel sollte jedem „Tiefschläfer“ noch einmal nachhaltig klarmachen, was zur Zeit im Land unter tätiger Mitwirkung unserer Landesmutter und ihrer Getreuen passiert.

    Zitat BASF Chef Engel: “ . Wir erleben aktuell keinen Gasmangel, sondern eine Gaspreiskrise.» “ Genau so ist es und das nennt man „künstliche Verknappung“, also ein besonders effizientes und perfides Mitteln um die Wirtschaft und damit unsere Lebensgrundlagen gezielt an die Wand zu fahren.

    Es gibt auf der Welt massenhaft Gas für viele Jahrzehnte, es wird eben durch herbeigeführte Kriege und andere durch interessierte Kreise geschürte Krisen einfach nur künstlich verknappt. Sogar in Deutschland gibt es riesige Gasfelder, deren Nutzung aber weitschauend von den Regierenden unterbunden wurde. Warum wohl??? Nicht wegen dem Umweltschutz, da bin ich ganz sicher.

    In dem Artikel wird ein weiterer Effekt angesprochen, der in naher Zukunft einen besonders brisanten Effekt auslösen wird.

    Zitat: “ Ammoniak wird zum Beispiel für die Herstellung von Dünger für die Landwirtschaft gebraucht. “

    Es wird also bald nicht mehr genügend Dünger geben und damit sind Hungerkatastrophen vorprogrammiert.

    Wie in der Migrationsfrage (alle werden Gewinner sein ???) stellt sich ein aufmerksamer Beobachter die Frage, warum sich hier die einheimische Wirtschaft widerstandslos plattmachen lässt. Ein weltweit agierender Konzern wie BASF geht halt nach China oder sonst wo hin, da wird weiter gutes Geld verdient. Die Konzernbosse haben bereits Europa und natürlich auch Deutschland ganz offensichtlich abgeschrieben.

    Kann mir hier irgend jemand Belege dafür aufzeigen, wo sich die fürsorgliche Landesmutter 3er ernsthaft darum bemüht hat, BASF an dem Standort Ludwigshafen zu halten und die vielen tausend Arbeitsplätze in RLP zu retten? Ich finde dazu nichts, das deutet darauf hin, dass meine Vermutung gar nicht so abwegig sein könnte, dass die Frau „Volksvertreterin“ nicht unbedingt die Interessen der Bevölkerung vertritt.

    Warum aber lässt sich hierzulande der Mittelstand widerstandslos abschlachten? Warum wehren die sich nicht und falls sie das wollten, was könnten die einzelnen Unternehmen tun???

    Haben wir hier den gleichen Effekt wie in anderen gesellschaftlichen Krisen, dass jeder von denen die naive Hoffnung hat, dass sein Unternehmen noch irgendwie durch diese Krise kommt und deshalb kuscht???? Ist vielleicht doch am „Great Reset“ was dran???? Sollte ein klar denkender Unternehmer darüber mal nachdenken?

    Der nachstehende Ansatz zu einem gezielten Widerstand durch die Wirtschaft wurde vom ehemaligen Geschäftsführer der Degussa, Dr. Markus Krall, vorgeschlagen. In der momentanen Situation könnte das eines der effizientesten Mittel sein (noch brauchen sie die Kohle), um sich gegen den immer wirrer werden Irrsinn hauptsächlich verursacht durch unsere überhebliche politische Kaste zu wehren.

    Was meinen die Leser?

    Ist Ihr Unternehmen von der Pleite bedroht?

    Mein Rat an den deutschen Mittelstand. Fahren Sie das ‚“Modell Habeck“!

    Wenn Ihnen durch die Folgen der irrsinnigen Politik der Energiewende, der selbstmörderischen Sanktionen und der Überregulierung, der Bürokratie und der Raubsteuern jetzt die Pleite droht, dann stellen Sie die gesamte Produktion ein, bevor sie pleite sind.

    Schicken Sie alle Mitarbeiter in 100%-Kurzarbeit, leeren Sie die Vorräte und Halbfertigprodukte zur Minimierung der Kapitalbindung, klemmen Sie Strom, Gas, Wasser ab und sollten Sie mieten, vereinbaren Sie mit Ihrem Vermieter Lastenteilung oder Stundung der für die Gebäude weiter laufenden Kosten. Alternative: Kündigung der Flächen. Ich garantiere in 99% aller Fälle wird der Vermieter entgegenkommen, denn er hat das gleiche Problem wie Sie. Sind Sie Eigentümer, so legen Sie einfach still, machen das Licht aus und reduzieren die Tätigkeit auf den Wachdienst falls erforderlich.

    Teilen Sie dem Finanzamt mit, dass Steuervorauszahlungen nicht mehr erfolgen, weil die Produktion eingestellt ist und damit die Grundlage für Vorauszahlungen entfällt.

    Teilen Sie Ihren Kunden mit, dass Sie die Produktion wieder aufnehmen, wenn das in Deutschland wieder kostendeckend möglich ist, erklären Sie, warum und wessen alleinige Schuld das ist, fordern Sie sie auf, das Gleiche zu tun und machen Sie die Aktion auf diese Weise zum Kettenbrief.

    Informieren Sie die lokale Presse und die Kommunalbehörden über ihre Entscheidung zur Vermeidung einer Pleite und nennen Sie das ganze „Operation Winterschlaf“ zur Sicherstellung des Überlebens ihres Unternehmens. Fordern Sie die Politiker aller Parteien zum Rücktritt auf und teilen Sie mit, dass diese vorübergehende Einstellung des Betriebes zur dauerhaften Schließung oder Abwanderung ins Ausland führen wird, wenn keine radikalen marktwirtschaftlichen Reformen umgesetzt werden bis Anfang 2023. Stellen Sie der Politik ein Ultimatum. Das ist nichts neues, die Schwachköpfe von der Klimabewegung machen das dauernd. Das können Sie auch.

    • Ihre Litaneien beginnen mich zu langweilen. Sie tun mir schon irgendwie leid. Zu Ihrem ewigen Rumgenoergel auf niedrigem Niveau fällt mir nix mehr ein. Schade eigentlich, dass mit Ihnen sachliche Diskussionen nicht möglich sind. Tiefschlaege, Beleidigungen, üble Nachrede, das ist Ihr Ding. Und Halbwahrheiten.

      • @ Herr Will,

        Es gibt eine einfache Lösung: lesen Sie meine Beiträge nicht.

        Ansonsten muss man konstatieren, dass ihre Antwort wiederum dokumentiert, dass Sie ganz offensichtlich intellektuell damit überfordert sind, faktisch zu argumentieren. Ich vermute dass Sie zu den Zeitgenossen hören, die auch an 72 unterschiedliche Geschlechter und den Weihnachtsmann glauben oder willfährig die nutzlosen gesundheitsschädlichen FFP2 Masken tragen. Letzteres kann übrigens beim exzessiven Dauergebrauch zu nachhaltigen Hirnschädigungen führen, das wäre eine mögliche Erklärung für das bescheidene Niveau ihrer Zuschriften.

        In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gute Besserung 🙂

      • Ich finde die Rants vom „Beobachter“ lesenswert. Lieber die halbe Wahrheit als die ganze Lüge. Alle Menschen befinden sich doch ihr Leben lang im Halbwissen. Gefährlich wird es erst, wenn jemand meint, er hätte fürs Leben ausgelernt.
        Herr Will ist staatstragend, klassisches Stasimuster: Man schubst den Festgenommenen die Treppe runter und sagt dann, dass der von alleine gestolpert ist. Man emotionalisiert und wirft dem Gegenüber vor, dass ER an jeder Eskalation Schuld ist.
        Dr. Krall hat das hier nicht verstanden: „Es gibt nur Raubtiere und Weidetiere.“ Der Staat besteht aus Raubtieren und Kriegern, jeder einzelne davon empfindet sein ganzes Leben sowieso als „in der Apokalypse“. Alles verkappte Kampfschweine. Wer hingegen einer zivilen, nichtbehördlichen Arbeit nachgehen muss und dazu Nachwuchs auf die Welt gebracht hat, der wünscht sich so sehr Frieden und Fairness, dass er die Kämpfer, Krieger und Raubtiere nicht sehen KANN wegen Verdrängung. Ein Kaninchen im Angesicht der Schlange ist unfähig, sich zu bewegen. Weidetier.

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