FRANKFURT a.M. Nach der Ankündigung des staatlichen russischen Energiekonzerns Gazprom vom vergangenen Freitag, die Lieferungen über die Ostseepipeline Nord Stream 1 nicht, wie ursprünglich angekündigt, nur vorübergehend, sondern dauerhaft einzustellen, ist der Gaspreis an heutigen Montag an den Börsen in die Höhe geschnellt, wie das Dedaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet.
Der Preis des Terminkontrakts TTF für niederländisches Erdgas, der als in Europa als richtungsweisend gilt, schoss um 30 Prozent in die Höhe: Am heutigen Morgen betrug der Großhandelspreis 272 Euro je Kilowattstunde, das sind 900 Prozent mehr als im Vorjahr! Auch der DAX fiel um 2,86 Prozent auf 12.677,59 Punkte.
Dank der überraschend guten Füllstände der Gasspeicher war zuletzt eine Entspannung an den Börsen beobachtbar. Die erneute Einstellung der Lieferungen über Nord Stream 1 jedoch bringt neue Unsicherheiten für den Großhandel. Das RND zitiert den Chefmarktanalysten des Handelshauses CMC Markets, Jochen Stanzl, mit den Worten: „Die Angst vor einer Lehman-artigen Krise im europäischen Energiesektor wächst“.
Ursprünglich hatte es aus Russland geheißen, dass nach dreitägigen Wartungsarbeiten am Samstag wieder Gas durch Nord Stream 1 fließen solle. Jetzt heißt es von Gazprom, dass eine Fehlfunktion an der letzten funktionsfähigen Turbine aufgetreten sei. Wie das RND berichtet, ist ein derartiger Befund laut Siemens Energy kein technischer Grund für die Einstellung des Betriebs.


















