Billiger als Hubschrauber: Polizei im Land setzt zunehmend auf Drohnen

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Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

MAINZ. Der Aufstieg von Drohnen ist preiswerter als der von Hubschraubern. Die Polizei verwendet immer mehr ferngesteuerte Flugobjekte.

Die Polizei des Landes Rheinland-Pfalz geht zunehmend in die Luft: Seit 2019 hat sie bereits in fast 600 Einsätzen Drohnen genutzt. Also jedes Jahr im Durchschnitt deutlich mehr als 100 Mal. Der 2019 begonnene Pilotversuch mit den ferngesteuerten kleinen Fluggeräten soll Ende 2022 abgeschlossen sein, wie das Innenministerium in Mainz der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Dann folge eine Auswertung als Basis für weitere Entscheidungen zum Drohneneinsatz.

Gegenwärtig sind laut Ministerium in der Landespolizei «57 unbemannte Luftfahrtsysteme einsatzbereit». Die Kosten «belaufen sich auf bis zu 10.000 Euro je System». Für die Steuerung der Drohnen mit einer Höchstgeschwindigkeit von etwa 70 Kilometern pro Stunde habe die Landespolizei «181 ausgebildete Fernpilotinnen und Fernpiloten».

Bei der Ausbildung von «polizeilichen Luftfahrzeugfernführer» orientiert sich die Polizei dem Ministerium zufolge an bundesweit vereinbarten Mindeststandards. In einem fünftägigen «Grundmodul» geht es um den Flugbetrieb von Drohnen, auch nachts und in Innenräumen, sowie um Luftrecht, Wetterkunde und die Koordination mit der bemannten Luftfahrt. Zuständig für die Drohnenschulungen ist die Polizeihubschrauberstaffel Rheinland-Pfalz in Winningen bei Koblenz.

Polizisten setzen Drohnen laut Innenministerium bei der Aufnahme von Verkehrsunfällen, bei der Suche von Vermissten mit Wärmebildkameras und bei der Lagebildübertragung bei Großveranstaltungen ein. Die wendigen Fluggeräte dokumentieren mit ihren Kameras auch Tatorte, beispielsweise nach der Amokfahrt in Trier Ende 2020 mit fünf Toten. «Es konnten Spuren mit einer Messgenauigkeit von einem Zentimeter dokumentiert werden», erklärte dazu das Innenministerium. «Durch die schnelle Tatortaufnahme war es möglich, den Tatort noch am selben Abend freizugegeben.» Aus den Aufnahmen entstehen dreidimensionale Bilder auch für Gerichtsprozesse. (dpa)

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