Polizistenmord-Prozess: Angeklagter bekräftigt Notwehr – Schuss-Aufzeichnungen untersucht

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Foto: dpa

KAISERSLAUTERN. Im Mordprozess um zwei getötete Polizisten nahe Kusel (Pfalz) haben Zeugen zu Schüssen und letzten Funksprüchen in der Tatnacht ausgesagt.

Im voll besetzten Saal im Landgericht Kaiserslautern wiederholte der Hauptangeklagte seine Version, derzufolge er bei der nächtlichen Fahrzeugkontrolle Ende Januar lediglich in einer Art Notwehrsituation geschossen habe.

Das Gericht beschloss am Dienstag, die Tonaufzeichnung der Schüsse an das Landeskriminalamt Baden-Württemberg zu geben. «Die hören sich an, wie, wo, was ist – und die können sagen, ob das plausibel ist oder nicht», sagte Richter Raphael Mall an diesem neunten Verhandlungstag.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hauptangeklagten vor, eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahre alten Polizeikommissar mit Schüssen in den Kopf ermordet zu haben, um Jagdwilderei zu verdecken.

Die Ermittler gehen von einem Schusswechsel zwischen dem Polizisten und dem Hauptangeklagten aus. Der Polizeikommissar soll dabei seine Dienstpistole leergeschossen haben – ohne den Angreifer zu treffen.

Die Gewalttat sorgte bundesweit für Entsetzen. Einem Nebenangeklagten wirft die Anklagebehörde versuchte Strafvereitelung vor. Er soll zwar beim Spurenverwischen geholfen, aber nicht geschossen haben.

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1 Kommentar

  1. Das ist ja wohl ein Witz ,2 Polizisten ermordet und dann auf Notwehr plädieren und den Komplizen beschuldigen das ist wohl die“ in dubio pro reo“ Masche , hoffen dass man ihm nichts nachweisen kann und dann auf Bewährung plädieren.

    Bei allem was über ihn bekannt wurde scheint er eine mehr als große kriminelle Energie zu besitzen und sehr von sich überzeugt zu sein.
    Bedauerlich dass die beiden Polizisten ihn verfehlt haben.

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