Wiederaufbau der DRK-Rettungswache in Trier-Ehrang schreitet voran

Nach der verheerenden Flut im Sommer 2021 sind die Aufbauarbeiten in den betroffenen Gemeinden nach wie vor in vollem Gang. Auch das Rote Kreuz ist mit dem Wiederaufbau seiner Rettungswache in Trier-Ehrang noch beschäftigt.

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Fotos: DRK-Kreisverband Trier-Saarburg e.V.

TRIER. Es ist am späten Abend des 14.Juli 2021, als die ersten ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Roten Kreuzes für die Evakuierung des Seniorenheimes in Kordel alarmiert werden.

Mit dabei sind auch die Helfer:innen des DRK-Ortsvereins Ehrang, die wie bei allen Einsätzen üblich, ihre private Fahrzeuge an der Rettungswache in der Franziskusstraße parken und mit den Einsatzfahrzeugen zum Bereitstellungsraum nach Kordel fahren, wo sie auf weitere Einsatzkräfte aus der gesamten Region treffen. Das Ausmaß der Flut, welche sie dann zu sehen bekommen ist viel größer, als sie es jemals erwartet hätten. Dass sie selbst schon in wenigen Stunden zu den betroffenen Opfern des Jahrhunderthochwassers zählen werden, ahnen die Rotkreuzler zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Die ganze Nacht hindurch sind sie für die Menschen im Überflutungsgebiet im Einsatz, bis auch sie am Morgen des 15. Juli die Meldung erreicht, dass der Stadtteil Ehrang nach einem Dammbruch geflutet wird, Krankenhaus und Seniorenheim in unmittelbarer Nachbarschaft der DRK-Rettungswache evakuiert werden müssen und auch das eigene Hab und Gut in den Fluten unterzugehen droht. Dennoch: als der erste Schock über diese Meldung vorbei ist, arbeiten alle routiniert weiter.

Einige Stunden später wird klar, dass sowohl die Rettungswache, als auch die privaten Fahrzeuge der Rotkreuz-Helfer:innen schwere Schäden durch die Wassermassen erlitten haben.

Der materielle Schaden ist immens! Die abgestellten PKW sind weggeschwommen, Tore der Rettungswache und des DRK-Ortsvereins wie Papier gefaltet und eingedrückt, Feldküche, Einsatzfahrzeuge und –material in den Lagerhallen zerstört und das gesamte Erdgeschoss der Wache rund 1,50m hoch geflutet. Die Betroffenheit der DRK-Mitarbeitenden ist neben dem finanziellen Schaden auch deshalb so schmerzhaft, da die Kolleg:innen erst kürzlich mit viel Eigenleistung die Rettungswache selbst renoviert hatten.

Foto: DRK-Kreisverband
Trier-Saarburg e.V.

Für die kommenden zwei Wochen findet die Ehranger Wache Unterschlupf in den Räumen des nahen DRK-Ortsvereins in Schweich. Doch von Beginn an war klar, dass die Wache Ehrang schnellstmöglich wieder am Standort in der Franziskusstraße an den Start gehen soll. Und so wurde kurzerhand der große Lehrsaal des DRK-Ortsvereins Ehrang im Obergeschoss zur provisorischen Wache umfunktioniert. Von dort aus leisten seit August 2021 bis heute die Rettungsdienstler und Notärzte ihren Dienst, um die Notfallversorgung der Bevölkerung in Ehrang und Umgebung sicherzustellen. „Für uns war klar, dass wir schnellstmöglich wieder vor Ort in Ehrang sein wollen, um den Menschen gerade in dieser schweren Situation zu zeigen, dass wir für sie da sind!“, sagt Wolfgang Reiland, Präsident des DRK-Kreisverbands Trier-Saarburg und Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Ehrang.

Seit diesem Zeitpunkt ist nun der DRK-Ortsverein mit dem Wiederaufbau der Rettungswache beschäftigt. Den entstandenen Schaden beziffert Reiland auf rund eine Million Euro. Dieser werde weitestgehend von den Versicherungen abgedeckt.

Auch wenn noch Einiges zu tun sei, so laufen die Arbeiten kontinuierlich. „Wir gehen davon aus, dass wir bis Herbst dieses Jahres wieder im Normalbetrieb sein können.“, so Reiland weiter. Die Einsatzbereitschaft des Rettungsdienstes war zu keiner Zeit eingeschränkt und läuft auch jetzt in normalem Umfang weiter. Auch die Kooperation im Bereich der Notarztversorgung mit dem Mutterhaus funktioniert, trotz der Krankenhausschließung in Ehrang weiterhin reibungslos.

„Alles läuft derzeit nach Plan und wir freuen uns als DRK-Ortsverein und auch für den Rettungsdienst, dass wir in Kürze schon die neu sanierten Räume wieder beziehen können. Die Flut ist Gott sei dank wieder gegangen, aber das Rote Kreuz bleibt in Ehrang und sorgt auch weiterhin für Sicherheit!“, fasst Reiland abschließend zusammen.

Foto: DRK-Kreisverband
Trier-Saarburg e.V.
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