Brüderkrankenhaus Trier beteiligt sich an bundesweitem Klimaschutz-Projekt „KLIK green“

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Klimaschutzmanager Jörg Bohlen freut sich auch über kleine und indirekte Beiträge für das große Ziel, wie z.B. die von der Gärtnerei des Brüderkrankenhauses unter Leitung von Elisabeth Scheuer in Eigenregie entworfenen und realisierten Insektenhotels. Foto: Brüderkrankenhaus/BBT Gruppe

TRIER. Die Ziele sind ambitioniert, die Beteiligten motiviert: 250 Kliniken und Reha-Einrichtungen aus ganz Deutschland wollen binnen drei Jahren ihren CO2-Ausstoß um insgesamt 100.000 Tonnen reduzieren. Aus der Region beteiligt sich das Brüderkrankenhaus Trier an dem Projekt, das vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) koordiniert und vom Bundesumweltministerium gefördert wird, wie das Brüderkrankenhaus mitteilt.

Dass die Wahl des Inhalationsanästhetikums im Operationssaal Einfluss auf das Klima haben könnte, war auch Jörg Bohlen bis vor kurzem nicht unmittelbar bewusst – bis dem Leiter des Regionalbereichs Qualitäts- und Risikomanagement der BBT-Gruppe in der Region Trier und Klimamanager des Brüderkrankenhauses die entsprechenden Zusammenhänge im Rahmen der Einführung zum Projekt sowie den ersten Themenworkshops von Fachexperten erläutert wurden.

Bohlen ist dankbar für solche Hinweise, passen diese doch hervorragend zu einem Vorhaben, welches das Brüderkrankenhaus mit bundesweit 249 weiteren Kliniken verfolgt: So haben sich die teilnehmenden Netzwerkpartner dazu verpflichtet, bis zum Ende der Projektlaufzeit gemeinsam 100.000 Tonnen CO2-Äquivalente zu vermeiden bzw. einzusparen. „KLIK green“ heißt das Projekt der Partner BUND Landesverband Berlin e.V., der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und des Universitätsklinikums Jena. Gefördert wird es mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). Als derzeit einzige Gesundheitseinrichtung in der Region Trier beteiligt sich das Brüderkrankenhaus.

Kliniken gelten hinsichtlich ihres Energie- und Ressourcenverbrauchs als Großverbraucher. Entsprechend kann das Gesundheitswesen einen beträchtlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sind Bohlen und der Hausobere des Brüderkrankenhauses, Markus Leineweber, überzeugt. „Als christliches Unternehmen tragen wir Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung und sehen uns deshalb naturgemäß auch in der Pflicht, unseren eigenen Beitrag zum Klimaschutz auf allen Ebenen zu leisten“, erklärt Leineweber. Die Teilnahme am Projekt „KLIK green“ sieht er als wichtigen Baustein zum Erreichen der 17 globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung der „Agenda 2030“, welche von den Vereinten Nationen verabschiedet wurde und zu der Leineweber im Brüderkrankenhaus einen Arbeitskreis initiiert hat.

Dass „KLIK green“ von den beteiligten Kliniken substanzielle und auch nachprüfbare Beiträge erwartet, wird am Projektablauf deutlich. So besteht eine der ersten Aufgaben nun darin, im Nachgang zu dem im Juni diesen Jahres stattgefundenen Auftaktworkshop mit den Projekt-Partnern gemeinsam einen für das Brüderkrankenhaus individuellen Maßnahmenplan zur Reduzierung von CO2-Treibhausgasen bzw. zur Einsparung von CO2-Äquivalenten zu erarbeiten. Zu diesem Zweck wurde insbesondere zunächst an die energie- und ressourcenintensiven Bereiche von Technik über Bau, Küche und Zentraleinkauf appelliert, mögliche Einsparpotenziale zu ermitteln, aufzuzeigen und zu bewerten.

Eine erste Erkenntnis: Bei null müssen die Beteiligten mitnichten starten, wird doch vor allem bei Bauprojekten längst darauf geachtet, ressourcen- und energieschonend zu planen. Ob die großflächige Photovoltaikanlage auf dem künftigen Bettentrakt „St. Martinus“, das Blockheizkraftwerk auf dem Gelände des Brüderkrankenhauses oder die geothermische Wärmeversorgung von Hubschrauberplattform und Kindertagesstätte – „was die Technik angeht, sind wir schon gut aufgestellt“, betonen Leineweber und Bohlen, die zugleich einräumen: „Was den Arbeitsalltag und bestimmte Abläufe angeht, gibt es durchaus Potenzial.“ Schließlich gelte es, an vielen kleinen Stellschrauben zu drehen, um das große Ziel zu erreichen. Beispiel „JobRad“: Mit der Einführung des Velo-Leasing-Angebots vor zwei Jahren konnte das Brüderkrankenhaus bereits viele seiner Mitarbeitenden dazu bewegen, ihren Weg zur Arbeit nicht mehr mit dem PKW zurückzulegen. Auch das Aufstellen eigens entworfener und auch in Eigenregie errichteter Insektenhotels durch die Gärtnerei des Brüderkrankenhauses ist ein kleiner indirekter Beitrag zum Klimaschutz.

Leinewebers und Bohlens Ziel ist es, mit „KLIK green“ das Thema Klimaschutz in der Dienstgemeinschaft stärker zu verankern und die Mitarbeitenden so auch zu eigenen Ideen anzuspornen. Hierfür kann z. B. auch das bereits etablierte Ideenmanagement – PRIMA dienen, wie ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit zeigt. Auf Initiative einer Pflegefachkraft werden im Herzzentrum Trier seit einiger Zeit die abgeschnittenen Spitzen der für Diagnosen und Ablationen verwendeten speziellen Edelmetall-Katheter gesammelt und beim Hersteller entsorgt. Eine nachhaltige „Spitzen-Leistung“ zum Ressourcenschonen und damit auch für mehr Klimaschutz.

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