Rheinland-Pfalz verfügt derzeit über deutlich mehr freie Betten auf den Intensivstationen als seine Nachbarn. Wie aus Daten des Intensivregisters der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) hervorgeht, waren in dem Bundesland 24,5 Prozent der insgesamt 1201 gemeldeten Intensivbetten frei (Stand Montagmittag).
In den benachbarten Bundesländern lag dieser Wert deutlich darunter: So waren in Hessen nur 13,5 Prozent der Betten auf den Intensivstationen nicht belegt, in Baden-Württemberg lag diese Quote bei 16,3, im Saarland bei 18,4 und in Nordrhein-Westfalen bei 14,0 Prozent.
Etwa jedes fünfte Intensivbett in Rheinland-Pfalz (21 Prozent) wurde den Angaben zufolge von einem Covid-19-Patienten belegt. Knapp die Hälfte dieser Menschen (44 Prozent) wurden invasiv beatmet.
Intensivmediziner warnen seit Tagen vor immer voller werdenden Intensivstationen in der Bundesrepublik. Deren Auslastung spielt auch in der Diskussion um die weiteren Corona-Maßnahmen eine Rolle. So hatte der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, am Montag kritisiert: «Die reine Anknüpfung an Inzidenzen wird dem Pandemiegeschehen nach mehr als einem Jahr und den regional sehr unterschiedlichen Situationen nicht gerecht.» Sager forderte hingegen, die Belegung der Intensivbetten, die Reproduktionszahl und den Impffortschritt mit in die Betrachtung einzubeziehen. «Wenn ein Landkreis zwar eine hohe Inzidenz aufweist, aber gleichzeitig sehr viele freie Krankenhausbetten hat und die Impfungen gut voran gehen, muss man dies berücksichtigen können.»