USA-Experte: Ärger über möglichen US-Abzug überwunden

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Shealah Craighead

KAISERSLAUTERN. Drei Monate nach Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden sieht der Amerika-Experte David Sirakov den Ärger über einen möglichen Abzug von US-Soldaten aus Rheinland-Pfalz überwunden. «Die jüngste Entscheidung, zusätzliche 500 Soldaten in Deutschland zu stationieren, geht über die rhetorische Ebene hinaus und zeigt, wie ernst der Biden-Administration die transatlantischen Beziehungen sind», sagte der Direktor der Atlantischen Akademie Rheinland-Pfalz der Deutschen Presse-Agentur. Als Nachfolger von Donald Trump war Biden am 20. Januar in das Amt eingeführt worden.

Die Corona-Pandemie sei der Grund dafür, dass die Verbesserungen im deutsch-amerikanischen Verhältnis bislang mit nur wenigen Bildern in Verbindung zu bringen seien. «Unter normalen Umständen würden wir wohl schon über einen Antrittsbesuch Bidens sprechen und könnten eine Rede etwa im Bundestag analysieren», sagte Sirakov. Bidens Aussagen auf der Münchner Sicherheitskonferenz, dass die USA zurück auf der Weltbühne seien und die Nato wieder die nötige Anerkennung erhalte, seien für die europäischen Partner und vor allem Deutschland wichtige Signale aus Washington. «Aber auch der Wiedereintritt in das Pariser Klimaabkommen ist ein wichtiger Schritt zur Vertrauensbildung.»

Der jüngste Deutschland-Besuch von US-Verteidigungsminister Lloyd Austin soll aus Sicht Sirakovs die Absicht Washingtons unterstreichen, die Beziehungen mit Europa, der Nato und Deutschland auf eine vertrauensvolle Basis zurückzuführen. «Es geht aber auch darum, ob und wie die unterschiedlichen Ansichten zum Beispiel mit Blick auf das Zwei-Prozent-Ziel der Nato sowie der Nord-Stream-Gas-Pipeline oder die künftige Politik gegenüber China zueinandergeführt werden können», sagte der Politologe.

US-Verteidigungsminister Austin kündigte die Stationierung zusätzlicher Truppen in Deutschland bei seinem jüngsten Besuch in Berlin an. Trump wollte 12 000 von knapp 35 000 US-Soldaten abziehen.

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