NÜRBURG. In einem chaotischen Rennen auf dem Nürburgring hat sich BMW zum 20. Mal den Gesamtsieg beim 24-Stunden-Klassiker gesichert. Nach langen zehn Jahren Pause siegte heute wieder einmal BMW mit dem betagten M6 GT3 und verwies Audi auf Platz zwei. Mit den Briten Alexander Sims und Nick Yelloly, dem Österreicher Philipp Eng und Nick Catsburg aus den Niederlanden abwechselnd am Steuer fuhr das Rowe-Racing-Team am Sonntag nach 85 Runden als Erster ins Ziel. Dabei profitierte das Quartett von einem späten Boxenstopp der Audi-Crew um den Kulmbacher Christopher Haase. Die Sieger im BMW absolvierten eine Gesamtdistanz von 2157,130 Kilometern.
Geprägt war das Langstrecken-Rennen von Wetterkapriolen und widrigen Bedingungen. Für mehr als neun Stunden wurde die Wettfahrt zwischenzeitlich unterbrochen, länger als je zuvor in der Geschichte des Eifel-Klassikers. Audi-Pilot René Rast, derzeit noch amtierender Champion im Deutschen Tourenwagen Masters, hatte die Umstände sogar als «lebensgefährlich» bezeichnet. Die Folge von Regen und niedrigen Temperaturen war eine Vielzahl von Unfällen.
«Das war das größte Rennen meiner Karriere», stellte Sieger Nick Yelloly dennoch fest. Teamkollege Catsburg lobte: «Wir alle, Fahrer und Team haben keine Fehler gemacht.»
An den beiden Renntagen waren im Rahmen eines strengen Hygienekonzepts jeweils 8500 Zuschauer auf den Tribünen des Grand-Prix-Kurses zugelassen gewesen. Beim Formel-1-Gastspiel in zwei Wochen dürfen dann 20 000 Fans dabei sein. Ein Wetter-Chaos wie beim 24-Stunden-Rennen könnte dann am 11. Oktober auch der Motorsport-Königsklasse drohen.