Falscher Microsoft-Mitarbeiter erbeutet Gutscheincodes in der Region Trier

+++ lokalo.de Blaulicht +++

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TRIER. Ein Anruf kann teuer werden, zumindest dann, wenn sich am anderen Ende der Leitung Betrüger melden. „Doch es ist gar nicht so einfach, deren Tricks zu durchschauen“, sagt Waltraud Brenk von der Kriminalinspektion Trier. Gestern gelang es einem Anrufer, der sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgab, einen Mann aus der Region Trier zur Herausgabe von Gutscheincodes im Wert von 400 Euro zu überreden.

Das Opfer schenkte dem falschen Microsoft-Mitarbeiter Glauben und gewährte ihm über Team-Viewer Zugriff auf seinen Computer. Team-Viewer ist eine Fernwartungssoftware, die einen so genannten Remote-Zugriff gestattet, das bedeutet den Fernzugriff auf einen anderen Computer. Um angebliche Fehlermeldungen zu beseitigen, forderte der Unbekannte die Kreditkartendaten des Mannes. Als er dieses ablehnte, schlug ihm der vermeintliche Mitarbeiter vor, eine neue Microsoftlizenz zu erwerben, die er mit Gutscheincodes bezahlen könnte. Dafür erwarb der Mann vier Google-Pay-Karten in einem Einkaufsmarkt zu je 100 Euro. Durch die Herausgabe der Gutscheincodes, die das Opfer in einen Texteditor auf seinem Rechner eingab, gelang der Betrüger an das Guthaben.

Als er im Anschluss weitere 400 Euro forderte, weil die Karten für Österreich nicht gültig seien, lehnte der Mann dies ab, schaltete den Computer aus, beendete das Gespräch und erstattete Anzeige. „Die Täter agieren sehr geschickt und passen ihre Vorgehensweise an das Verhalten ihrer Opfer an“, sagt Kriminalhauptkommissarin Brenk.

Die Polizei rät:

– Gewähren Sie fremden Personen niemals Fernzugriff auf Computer
– Geben Sie keine Kreditkartendaten, TAN-Codes oder Gutscheincodes
am Telefon oder über den Computer preis
– Microsoft-Mitarbeiter melden sich nicht von sich aus bei Kunden,
um Servicedienstleistungen anzubieten und zu verkaufen
– Sollte es Tätern gelangen, Zugriff auf den Computer zu erhalten,
empfehlen wir, Spezialisten zu beauftragen, um den Computer neu
aufspielen zu lassen, um mögliche hinterlassene Schadsoftware zu
beseitigen
– Legen Sie von Anfang an sichere Passwörter fest. Ein sicheres
Passwort ist mindestens zwölf Zeichen lang und sollte aus Groß-
und Kleinbuchstaben, aus Zahlen und Sonderzeichen bestehen
– Ändern Sie nach einer unrechtsmäßigen Verwendung alle
persönlichen Passwörter, sperren Sie Ihren Zugang zum
Online-Banking sowie Kreditkarten

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