Immer mehr Bäcker wollen Brotsommelier werden

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Andreas Arnold

Sie kennen sich rund um Brot super aus und bieten «Brot-Verkostungen» an wie beim Wein: Bundesweit gibt es 88 Brotsommeliers – und immer mehr Bäckermeister wollen es werden, wie der Direktor der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk, Bernd Kütscher, in Weinheim an der Bergstraße sagt. Der Weiterbildungskurs umfasst 480 Stunden. «In der Regel wartet man eineinhalb bis zwei Jahre auf einen freien Platz im Kurs», sagt er. In Rheinland-Pfalz gibt es drei geprüfte Brotsommeliers.

Stefan Keller aus Frei-Laubersheim (Kreis Bad Kreuznach) ist einer von ihnen. Er saß damals im ersten Kurs und ist mittlerweile häufig zu Kursen und Proben bei Bäckereien und Verbänden unterwegs. Dort spricht er bei Kruste und Krume von einem Farbspiel zwischen kastanienbraun und goldgelb. Er riecht Aromen von Karamell, Kaffee bis Popcorn und schmeckt Walnuss- und Mokkanoten heraus. «Brot ist ja viel mehr als einfach nur ein Grundnahrungsmittel», sagt er. «Brot ist die günstige Form von Luxus.»

Beim Brot seien die Deutschen Weltmeister: «Wir haben die meisten Brotsorten», sagt Keller. Rund 3200 Brotspezialitäten sind es nach Angaben des Deutschen Brotinstituts in Berlin. Die deutsche Brotkultur ist seit 2014 von der Unesco als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Dies zu schützen und weiterzutragen, sei auch Aufgabe der Brotsommeliers.

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